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In der ersten Folge von "Schwarz Rot Blut" befinden wir uns in Tübingen, 1987. Der iranische Geflüchtete Kiomars Javadi wird von einem Supermarkt-Angestellten zu Tode gewürgt. Rassismus soll dabei keine Rolle gespielt haben, das Gericht urteilt milde. Für die iranische Community in Tübingen ist das ein Schlag ins Gesicht.
Rassismus als Tatmotiv? Was für Hinterbliebene, Betroffene und Expert:innen oft klar erscheint, wird vor Gericht nur selten anerkannt. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz zwischen juristischer Aufarbeitung und der Realität der Betroffenen? Und was muss getan werden, damit rassistische Gewalt in Deutschland besser erkannt und verfolgt werden kann? Diesen Fragen geht der neue COSMO-Podcast "Schwarz Rot Blut" auf den Grund.
Wie kann es sein, dass ein Rechtsterrorist eine Holocaust-Überlebende erschießt, für die Tat über 20 Jahre später erst verurteilt wird und dann Rassismus oder Antisemitismus keine Rolle gespielt haben sollen? Um diese Frage geht es in der zweiten Folge von "Schwarz Rot Blut". Es geht um den Mord an der Jüdin Blanka Zmigrod 1992 in Frankfurt am Main.
In der dritten Folge von "Schwarz Rot Blut" geht es um einen Sexualmord, der 2016 viel Aufmerksamkeit erregt hat. Die chinesische Studentin Lǐ Yángjié wurde in Dessau Opfer einer grausamen Tat. Hinweise, die darauf hindeuten, dass dabei Rassismus in Kombination mit Sexismus eine Rolle gespielt haben könnte, werden nicht gesehen.
In der vierten Folge "Schwarz Rot Blut" geht es ins Ruhrgebiet der 1980er Jahre: Bei einem Hausbrand kommen sieben Mitglieder der Familie Satır ums Leben. Wer das Feuer gelegt hat, wird erst zehn Jahre später klar. Und obwohl der Brandanschlag ein Haus trifft, in dem viele sogenannte türkische Gastarbeiterfamilien leben, wird kein rassistisches Motiv ermittelt.
Kein rassistisches Motiv trotz rechtsextremer Gesinnung? In der fünften Folge von "Schwarz Rot Blut" gehen wir ins bayrische Kolbermoor 1999. Carlos Fernando, gebürtig aus Mosambik, wird von einem Rechtsextremisten auf offener Straße verprügelt und erliegt seinen Verletzungen. Vor Gericht heißt es: Kein Vorsatz zur Tötung, kein rassistisches Motiv.
Am 7. April 2020 wird der 15-jährige Arkan Hussein Khalaf auf dem Fahrrad von einem Mann attackiert und erstochen. Er stirbt, noch bevor er ins Krankenhaus eingeliefert wird. Die Polizei ist sich schnell sicher: Arkan Hussein Khalaf ist ein Zufallsopfer. In den Ermittlungen stellt sich außerdem heraus, dass der Täter psychisch krank ist. Damit scheint der Fall klar. Aber ist er das?
Der letzte Fall bei "Schwarz Rot Blut" zeigt, dass es auch anders gehen kann: Hier fragt das Gericht explizit nach einem rassistischen Tatmotiv. Es geht um die Nacht in Köln-Porz, in der Krystian M. fast erschossen worden wäre - von einem CDU-Lokalpolitiker.