Pi mal Daumen: So geht gute Unterhaltung!

Worum geht es?

"Pi mal Daumen" erzählt die Geschichte von Oscar, 16 Jahre alt, und Moni, knapp über 50. Oscar ist hochbegabt, hat autistische Züge, hält Durcheinander und Lärm nicht gut aus, isst nur Erbsen und Reis und trägt in der U-Bahn Handschuhe. Wundert sich, dass andere sich darüber wundern.

Oscar, der Hochbegabte, der nicht so ganz in dieser Welt ist, trifft auf Moni, die mittendrin steht. Mit einem zusammenlebt, der ihr nicht guttut. Sich um ihre Tochter Püppi kümmert, die mit ihren drei Kindern völlig überfordert ist.

Moni studiert Mathematik, sie tut das heimlich, weshalb sie auch die kleinen Enkelkinder mit in die Vorlesungen bringt, damit zu Hause keiner was merkt. Oscar wird wider Willen zu Monis Mentor, er lehrt sie Mathe, sie zeigt ihm, wie das Leben geht.

Was sagt Kritikerin Christine Westermann?

Warum Moni unbedingt Mathe studieren will, das enthüllt dieser Roman ganz behutsam, erzählt von geistigem Diebstahl und Monis' verschwundenem Bruder, ist eine vorsichtige Annäherung an eine Familientragödie.

Alina Bronsky schreibt nie rührselig, die Geschichte lebt von großer Situationskomik, das Aberwitzige kommt mit großer Leichtigkeit daher. Hin und wieder war es mir ein bisschen zu Pointen-bemüht, aber geschenkt.

Ob es sich lohnt, im Alter nochmal an die Uni zu gehen, etwas ganz Neues anzufangen? Unbedingt, sagt Alina Bronsky: "Ich bin überzeugt, dass sich erst in einem höheren Alter Interesse und Abstraktionspotenzial für bestimmte Inhalte entwickelt."

Für wen ist das Buch?

Für Fans von Alina Bronsky und für alle, die gerne eine witzige Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft lesen wollen.

Das Buch auf einem Blick:

Alina Bronsky
Pi mal Daumen
272 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch
ISBN: 978-3-462-00425-0
Preis: 24 Euro
Kategorie: Roman