- Sendehinweis: WDR 3 Konzert | 21. Januar 2025, 20.04 - 22.00 Uhr
Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.
Die Mitglieder des Chaos String Quartets fanden sich entlang des reichen Konzepts von Chaos in Wissenschaft, Kunst und Philosophie zusammen und teilen den Wunsch, als risikofreudige, multinationale Stimme auf den Kammermusikbühnen der Welt präsent zu sein. 2019 gegründet, konnte sich das Quartett binnen kürzester Zeit international bekannt machen, u.a. als Gewinner des 3. Preises beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2022. Für 2023 bis 2025 wurde das Chaos String Quartet als BBC Radio 3 New Generation Artist ausgewählt.
Beim Beethovenfest in Bonn haben die vier Musiker*innen ihr Konzert ungewöhnlicherweise mit einem Vokalwerk aus dem 17. Jahrhundert begonnen: Die Streichinstrumente spielen die Gesangsstimmen des "Libera me", einer Motette über die Bitte nach Befreiung aus den Fängen des Todes von Giovanni Francesco Anerios. Befreiung – das ist eine Art Leitthema dieses Konzertabends. 1968 entstanden, rund 10 Jahre nach seiner Flucht aus Ungarn, ist György Ligetis Streichquartett Nr. 2 Resultat seiner Auseinandersetzung mit der musikalischen Avantgarde in Westeuropa. Henriëtte Bosmans war eine niederländische Komponistin und Pianistin, die unter der Verfolgung durch die deutschen Nationalsozialisten gelitten hat und in die innere Emigration gehen musst. Beethoven komponierte sein spätes Streichquartett op. 131 als er längst vollständig ertaubt war: ein Zustand allergrößter Isolation, aber offenbar auch besonderer musikalischer Freiheit.
Giovanni Francesco Anerio
Motette "Libera me" Motette
György Ligeti
Streichquartett Nr. 2
Henriëtte Bosmans
Streichquartett
Ludwig van Beethoven
Streichquartett cis-Moll op. 131
Chaos String Quartet
Susanne Schäffer, Violine
Eszter Kruchió, Violine
Sara Marzadori, Viola
Bas Jongen, Violoncello
Aufnahme vom 29. September 2024 im Beethoven-Haus Bonn
Moderation: Claudia Belemann
Redaktion: Andrea Zschunke