Tage Alter Musik in Herne 2024

Innovativ tradiert

Mit historischen Blasinstrumenten wie Schalmei, Zink und Zugposaune entführt die renommierte Capella de la Torre in Klangwelten der Renaissance

Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.

Natur lebt durch Wiederholung: Der weitgehend zyklische Ablauf allen Lebens im Kreislauf der Jahreszeiten ist eine Grundvoraussetzung für den Bestand der Schöpfung. Kunst indes lebt durch Innovation: In allen Epochen erhebt sie den Anspruch, immer wieder unerhört Neues zu schaffen. Und doch schöpfen die Komponisten seit der Renaissance – der vielleicht ersten echten »Vintage«-Bewegung – bei allem Innovationsdrang aus dem immensen Fundus ihrer Vorfahren, spielen mit Zitaten, Melodiefragmenten, der Bearbeitung älterer Werke für neue Besetzungen oder umfangreichen Verzierungen zu vorhandenen Vorlagen. Und dabei kennen sie keine zeitlichen oder geografischen Grenzen. So kann die Capella de la Torre vor die Folie des zyklischen Jahresablaufs ein zeitlos kurzweiliges Kaleidoskop kreativer Wiederaufnahmen und Bearbeitungen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert entfalten, mit Musik aus Deutschland, Frankreich, England, Spanien und Portugal im reichen Klang der Renaissanceblasinstrumente, bald temperamentvoll, bald berührend.

Musik des 15. bis 17. Jahrhunderts von Michael Praetorius, Estêvão de Brito, John Playford, Heinrich VIII., William Byrd, Thomas Morley, Antonio de Cabezón, Lucas Ruiz de Ribayaz, Juan Arañés u. a. im Zyklus der Jahreszeiten.

Capella de la Torre
Leitung und Schalmei: Katharina Bäuml

Aufnahme vom 16. November 2024 aus der Kreuzkirche Herne

Moderation: Thomas Daun
Redaktion: Richard Lorber