Auf den zweiten Blick wird jedoch schnell klar, dass diese Wunden eindeutig nicht von einem Tier, sondern von einem Menschen stammen müssen. Trotzdem wird sofort eine alte Legende zum Leben erweckt: Shuck, eine Art Werwolf, soll nach Norfolk zurückgekommen sein und hier nun wieder sein Unwesen treiben.
Es gibt keine Werwölfe. Oder vielleicht doch?
Detective Chief Inspector Robert Kett ist gerade mit seinen drei quirligen Töchtern von London nach Norwich gezogen. Mehrere Monate sind seit der Entführung seiner Frau Billie vergangen, doch noch immer tappt die Polizei im Dunklen. Eigentlich sollte Ketts Zeit in Norwich Ruhe für ihn und seine drei Töchter bringen. Doch der Plan geht nur bedingt auf, denn Robert Kett ist ein fantastischer Ermittler.
Detective Robert Kett schaut den Menschen direkt in die Seele
Kett kann nicht nur perfekt um die Ecke denken, sondern schaut den Menschen direkt in die Seele. Er sieht förmlich die Gedankengänge und Motivationen hinter vermeintlichen Nebensächlichkeiten und schlimmen Verbrechen und zieht Schlussfolgerungen, auf die andere Polizisten nie im Leben kommen würden.
Als eine zweite Leiche auftaucht, läuft Kett zu Hochtouren auf und nimmt uns mit auf seine Mission – den vielleicht gefährlichsten Serienkiller zu jagen, den das Land je erlebt hat.
Andrea Halters Meinung
Zehn von zehn Punkte! Bei der Geschichte ist man unsichtbares Mitglied im Ermittlerteam und durchlebt alles so richtig mit. Verwirrtheit und Beklemmung, Empörung und Trauer, Wahnsinn und Erleichterung. Die Figuren sind so detailliert beschrieben, dass man meint, sie seit Jahren zu kennen.
Ich habe den frisch aufgebrühten Tee der freundlichen alten Dame förmlich dampfen gesehen und die Mischung aus kaltem Pfeifengeruch und nassem Hund gerochen. Je verwirrender und unmöglicher die Hinweise wurden, desto konzentrierter habe ich mit Robert Kett das Puzzle Stück für Stück zusammengefügt. Und auch, wenn ich natürlich nicht an Werwölfe glaube, hatte ich zwischendurch dann doch Zweifel und bin bei knackenden Ästen zusammengezuckt und war fassungslos über die letztendliche Lösung des Falls.
Suchtgefahr
Glücklicherweise gibt es noch zwei weitere Hörbücher der "Detective Robert Kett"-Reihe, die ich alle drei großartig finde. Jeder Fall ist völlig anders und bedient keine ausgelatschten Klischees. Nur eins haben sie gemeinsam: Die Geschichten um Robert Kett machen süchtig.
"Die Schatten, die dich jagen"
aus der "Detective Robert Kett"-Reihe, Band 2
Autor: Alex Smith
Hörbuch gelesen von: Günther Harder
Verlag: argon hörbuch
Spieldauer: 8 Stunden und 53 Minuten