Erlebte Geschichten mit Ministerin Christine Bergmann

Gerhard Schröder machte es kurz: "Du bekommst das Ministerium 'Familie und das andere Gedöns'", sagte er zu Christine Bergmann, als er die promovierte Apothekerin als Ministerin 1998 in sein Kabinett berief.

Von Ingo Zander

Christine Bergmann, die gebürtige Dresdnerin, die heute am 7. September 75 Jahre alt wird, ist über diese Missachtung ihres Ministeriums, das neben Familie auch fürSenioren, Frauen und Jugend zuständig war, immer noch äußerst unglücklich. Die Entschuldigung Schröders zwölf Jahre später hätte früher kommen müssen für die Frau, die in einem CDU-geführten Senat von Eberhard Diepgen Senatorin für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen in Berlin war. In ihrer Zeit im Familienministerium setzte sie sich für den Ausbau von Kindertagesstätten ein; was in der DDR Standard war, galt in Westdeutschland als Neuland. Gleich nach der Wende 1989 war Christine Bergmann der SPD beigetreten, im gleichen Jahr hatte sie noch in der DDR in Pharmazie promoviert. In Berlin wurde sie bald stellvertretende Landesvorsitzende der SPD und Präsidentin der Berliner Stadtverordnetenversammlung, um dann in das Amt einer Senatorin zu wechseln.

Redaktion:
Mark vom Hofe