Lange hat man geglaubt, dass ADHS nur Kinder und Jugendliche betreffe. Mittlerweile ist klar: Auch Erwachsene können Symptome der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, haben. Im Erwachsenenalter äußert sich ADHS vor allem durch innere Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten. Auch Probleme bei der Emotionsregulation können dazukommen – manche Betroffene sind etwa schneller impulsiv oder frustriert.
ADHS kann sich also auch bei Erwachsenen stark auf den Alltag auswirken – auf den Job, das soziale Umfeld oder auch die Partnerschaft. Je früher Betroffene eine Diagnose erhalten, desto besser, sagt Prof. Dr. Alexandra Philipsen vom Universitätsklinikum Bonn. Nur so kann gezielt daran gearbeitet werden – mithilfe einer Psychotherapie oder auch mit Medikamenten.
Prof. Dr. Alexandra Philipsen ist Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Uniklinikums Bonn. ADHS im Erwachsenenalter gehört zu ihren Forschungsschwerpunkten. Aus ihrer Arbeit weiß sie, dass ADHS aber nicht nur negative Seiten haben muss: Betroffene sind zum Beispiel häufig sehr neugierig, flexibel und haben eine hohe Auffassungsgabe. Leider sind die Wartezeiten für eine Diagnose oder eine Behandlung von ADHS aber immer noch zu lang, meint sie.
Was Betroffene von ADHS im Erwachsenenalter brauchen und was man tun kann, wenn man glaubt, selbst ADHS zu haben, darüber spricht Moderatorin Verena Cappell mit Prof. Dr. Alexandra Philipsen bei „Innenwelt“ – Der Psychologie-Podcast von WDR 5.
Redaktion: Jonas Klüter
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ADHS im Erwachsenenalter erkennen und Hilfe finden. Innenwelt - Der Psychologie-Podcast von WDR 5. 06.04.2025. 46:15 Min.. Verfügbar bis 03.04.2027. WDR 5.