"Das gab es noch nie..."
Er war der erste Jesuit im Papstamt, der erste Argentinier und der erste, der den Heiligen Franz von Assisi als Namenspatron wählte. Der Amtsantritt von Jorge Mario Bergoglio als Papst Franziskus I. am 13. März 2013 war von vielen Alleinstellungsmerkmalen geprägt - und stand damit ganz im Zeichen des Aufbruchs.
Ein bescheidener Mann als Hoffnungsträger
Papst Franziskus I. präsentierte sich bodenständig und zugewandt, setzte Impulse für die Bekämpfung von Armut und Klimawandel. Er sandte positive Signale an queere Menschen, verurteilte die Vertuschung von Fällen sexualisierter Gewalt in der Kirche und ergriff Partei für Geflüchtete. Damit weckte Franziskus bei liberalen Katholikinnen und Katholiken Hoffnungen auf einen radikalen Reformkurs.
Eigenverantwortung statt großer Reformen
Die anfängliche Euphorie wich mit dem Ausbleiben großer Reformen einer gewissen Ernüchterung. Als Jesuit hielt Franziskus I. wenig davon, Reformen mit der Brechstange durchzusetzen - er setzte sein Vertrauen auf das christliche Gewissen, gab damit aber auch einen Teil seiner Verantwortung für den Kurs der Kirche an den Klerus und die Gläubigen ab. Ihnen sagte er: Sprecht mit Gott und dann geht voran - "andate avanti!"
Autor: Tilmann Kleinjung
Eine Produktion des Bayrischen Rundfunks 2025
Redaktion im WDR: Christina-Maria Purkert
Das Lebenszeichen läuft immer sonn- und feiertags um 08.30 Uhr auf WDR 3 und sonntags um 08.04 Uhr auf WDR 5.