Musik ist die Nahrung der Seele, sagt ein türkisches Sprichwort. Seit Jahrhunderten wird sie deshalb zur Therapie eingesetzt, immer öfter auch in Deutschland. Das Potential orientalischer Musik liegt gerade darin, dass sie für deutsche Ohren ungewohnt klingt, denn sie hat hunderte Tonarten, die in unzähligen Kombinationen sogar Trancezustände bewirken können.
Traditionell werden in einem ausgefeilten System Klänge und Instrumente auf die Bedürfnisse der Patient*innen abgestimmt. Ärzt*innen und Therapeut*innen nutzen die türkische Heilmusik im Rahmen der Ethnotherapien. Schon im 15. Jahrhundert wurden in den Hospitälern der Türkei psychische Leiden mit Musik behandelt. Das größte Hospital in Edirne wurde mit dem europäischen Museumspreis ausgezeichnet. Die Ärzt*innen waren früher alle auch Musiker*innen. Dass die Musik ungewohnt klingt, ist für deutsche Patient*innen nur anfangs eine Hürde, denn letztlich ist Musik universell und was zählt, ist der Heilungserfolg.
Autorin: Aysegül Acevit
Redaktion: Christina-Maria Purkert
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