WDR 5 Redezeit
Friedrich Merz, endlich Bundeskanzler? – Sabine Henkel
Friedrich Merz war immer ein Unvollendeter, mit seiner kommenden Kanzlerschaft könnte sich das ändern, sagt WDR-Hauptstadtkorrespondentin Sabine Henkel. Wer genau ist Friedrich Merz, wo kommt er her, was ist von ihm als Bundeskanzler zu erwarten?
Stationen einer Politik-Karriere mit Unterbrechung und Umwegen: Friedrich Merz, geboren 1955, trat 1972 in die CDU ein. Ab 1989 war er Europaabgeordneter, 1994 wechselte er in den Bundestag. Dort etablierte er sich als Finanz- und Wirtschaftsexperte, wurde erst Stellvertreter, im Jahr 2000 dann Fraktionsvorsitzender.
Ein Job mit glänzenden Aussichten, hin zu größeren Aufgaben, vielleicht sogar mit der Perspektive Kanzleramt. Wäre da nicht Angela Merkel gewesen: Beim Machtkampf um die Fraktionsspitze behielt sie die Oberhand; Merz zog sich in der Folge bis 2009 schleichend aus der Politik zurück. Die Karriere eines Unvollendeten – bis dahin.
Sabine Henkel, Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio
Nach einigen Jahren als Rechtsanwalt, Lobbyist, Berater und Aufsichtsratsvorsitzender des US-amerikanischen Vermögensverwalters BlackRock begann mit dem Ende der Ära Merkel die zweite politische Karriere von Friedrich Merz, die ihn jetzt ins Kanzleramt führen wird.
"Er profitierte dabei immer von der Schwäche der anderen", sagt WDR- und ARD Hauptstadtkorrespondentin Sabine Henkel. Sie beobachtet die Karriere des angehenden Kanzlers auch deshalb seit vielen Jahren ganz genau, weil die beiden eine Gemeinsamkeit haben: die Herkunft aus dem Hochsauerland.
Redaktion: Julia Lührs
