Es ist die Nacht vor Silvester 2019. Krys trifft sich mit drei Freunden am Rheinufer in Köln-Porz. Sie hören Musik, rappen, trinken Wodka-O aus Plastikbechern. Aus einem Haus kommt ein Anwohner. Sein Vorwurf: Ruhestörung. Plötzlich fällt ein Schuss und trifft Krys aus nächster Nähe von hinten in die Schulter. Der Täter: sitzt für die CDU in der Bezirksvertretung. Das Opfer: ein junger Mann mit polnischen Wurzeln. War der Schuss rassistisch motiviert? In was für einem gesellschaftlichen Klima wird eine solche Tat möglich? In den Tagen nach dem Schuss erscheinen die Geschehnisse plötzlich in einem anderen Licht. Für Krys und seine Freunde beginnt eine Zeit, in der sie immer wieder ihre Unschuld beweisen müssen. Auch als zwei Jahre später im Gerichtssaal völlig unterschiedliche Versionen der Tatnacht aufeinandertreffen.
Der Schuss von Porz - Eskalation am Gartentor (1/5)
Dezember 2019. Krys will das Jahr mit drei Freunden ausklingen lassen. Wenige Stunden später liegt er mit einer Schussverletzung im Krankenhaus. Abgegeben wurde der Schuss aus dem Vorgarten eines beschaulichen Einfamilienhauses am Rheinufer in Köln-Porz. Doch ist der Bewohner auch der Täter? Und was geschah in den Minuten vor dem Schuss?
Der Schuss von Porz - Hilfe für den Täter (2/5)
Zum Tatzeitpunkt sitzt Hans-Josef Bähner für die CDU in der Bezirksvertretung in Köln-Porz. Politisch ist der ehrenamtliche Kommunalpolitiker nicht besonders mächtig. Doch kurz nach der Tat bekommt er Unterstützung von ganz oben. Warum? Und wie reagiert die CDU auf den Schuss aus den eigenen Reihen?
Der Schuss von Porz - Ein geübter Schütze (3/5)
Jemand aus der bürgerlichen Mitte zieht eine Waffe und schießt. Im Laufe des Prozesses offenbart sich, was hinter der Fassade des Bungalows am Rheinufer vor sich ging. Welche Antworten finden die Ermittler der Spurensicherung? Was erzählt das Facebook-Profil von Hans-Josef Bähner über ihn? Kann seine Version der Geschichte stimmen?
Der Schuss von Porz - Wütendes Porz (4/5)
In Köln-Porz schimpfen die einen auf “die Ausländer” aus den Großraumsiedlungen, die anderen fühlen sich stigmatisiert und vorverurteilt. An der Rheinpromenade prallen die verschiedenen Lebensrealitäten aufeinander. Und eines ist immer wieder zu hören: Dass es hier irgendwann eskalieren würde, sei vorauszusehen gewesen. Wie konnte es dazu kommen?
Der Schuss von Porz - Das Urteil (5/5)
Zwei Jahre nach der Tat sitzen sich Täter und Opfer das erste Mal im Gerichtssaal in Köln gegenüber. An den acht Verhandlungstagen geht die Suche nach dem, was in der Tatnacht geschehen ist weiter. Am Ende wird ein “Paukenschlag-Urteil” stehen, wie es heißt. Doch ist es das wirklich? Wie reagieren der Beschuldigte und seine Verteidigung? Welche Auswirkungen hat die Dezembernacht von 2019 bis heute auf Krys und seine drei Begleiter?
Diese Doku-Serie wurde gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW.
Ausstrahlung Samstag, den 25. Juni bis 23. Juli 2022 von 13.30 bis 14.00 Uhr
Wiederholung Sonntag, den 26. Juni bis 24. Juli 2022 von 18.30 bis 19.00 Uhr
Von: Stefanie Delfs und Antonia Märzhäuser
Redaktion: Johannes Nichelmann/Leslie Rosin
Produktion: WDR 2022