Für Litauen, Lettland und Estland bedeutete das den Einmarsch der Roten Armee im Juni 1940, gefolgt vom Verlust ihrer nationalen Souveränität am 21.7.1940. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlebten die baltischen Länder die Fortsetzung ihrer Sowjetisierung. Hunderttausende angeblicher Widerständler wurden bis in die 1950er Jahre ermordet oder nach Sibirien deportiert, die baltischen Nationalsprachen verboten, die nationale Kultur unterdrückt.
Die völkerrechtswidrige Annexion der baltischen Staaten von 1940 deutete Moskau - und deutet Putins Russland noch immer - als freiwilligen Beitritt. Aber die Esten, Letten und Litauer haben eine derartige Geschichtsklitterung nicht vergessen. Ihren Kampf um Freiheit und nationale Unabhängigkeit im Zuge von Glasnost und Perestroika begannen sie am 23. August 1989 mit einer 600 Kilometer langen Menschenkette zwischen den drei Hauptstädten Tallin, Riga und Vilnius, auf den Tag genau 50 Jahre nach Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts.
Redaktion: Hildegard Schulte