Da ist der gebürtige Münchner noch Chirurgie-Professor in Erlangen und sorgt mit bahnbrechenden Operationen an Genitalbereich und Auge für Aufsehen. Wenig später folgt Thiersch dem Ruf nach Leipzig. Hier findet er ein so schäbiges Krankenhaus vor, dass er die Verlagerung der Uniklinik an ihren heutigen Standort anschiebt.
Nach britischem Vorbild führt er die Antisepsis mittels Karbol- bzw. Salizylsäure, die die Sterblichkeit nach Operationen stark senkt, in Deutschland ein. Thiersch ist Spezialist für Hauttransplantation und Nasen-Rekonstruktion - auch dank seiner Erfahrungen als Armeearzt im deutsch-französischen Krieg 1870/71. Selbst der sächsische König schaut ihm bei Operationen zu.
Thiersch gehört zu jenen, die der Leipziger Uniklinik zu Weltruf verhelfen.
Redaktion: Ronald Feisel