Sie stammte aus gutem Hause, war charmant, liebenswürdig, hübsch und gebildet. Eine begehrenswerte Partie also. Sie hätte viele Ehemänner haben können. Und entschied sich für einen Habenichts, ewig krank, egozentrisch, undiszipliniert. Einen schwierigen Dichter. Noch dazu einen Mann, der sich auch in ihre eigene Schwester verguckt haben soll. Aber Lotte liebte ihn, grenzenlos.
Und war doch mehr als nur holde Gattin. Nämlich eine kluge, außerordentlich belesene Frau, nicht nur in Literatur und Philosophie, sondern auch den modernen Naturwissenschaften. Außerdem eine geschätzte Gesprächspartnerin Goethes, geistreich und intelligent. Von all dem zeugen ihre Tagebücher, Briefe und umfangreiche Notizen, die im Weimarer Archiv lagern, das meiste unveröffentlicht.
Redaktion: Hildegard Schulte