Doch dann erliegt auch sie seinem unwiderstehlichen Charme. Und sie wird ihn zähmen: Frau von Stein bringt Goethe höfische Manieren bei und gewöhnt ihm das rüpelige Geniegebaren ab.
Schon bald schreibt er ihr glühende Briefe und eines der schönsten deutschen Liebesgedichte: "Warum gabst du uns die tiefen Blicke…".
Über zehn Jahre schafft sie es, ihn zu fesseln und zu inspirieren, immer aber auch auf Distanz zu halten. Schließlich hat Goethe genug: Er flieht nach Italien, entdeckt die Sinnlichkeit und holt sich nach seiner Rückkehr das Fräulein Vulpius ins Bett. Für Charlotte eine Kränkung, die sie nie ganz verwindet.
Redaktion: Hildegard Schulte