Eher hat man ihn einen Gentleman an Tasten genannt, der sich als Romantiker verstand, sich aber genau an den Notentext hielt und seinen Favoriten Bach, Beethoven, Mozart und Chopin keine Eigenwilligkeiten aufgepfropft hat.
Als Sechsjährigen hat ihn seine Mutter vor dem chilenischen Kongress vorspielen lassen - die Folge war ein Stipendium für das Studium in Berlin, das Arrau bis zum Zweiten Weltkrieg, als er in die USA auswanderte, eine zweite Heimat war. Hier hat er sein riesiges Repertoire einstudiert, in legendären Zyklen alle Sonaten von Beethoven und Mozart gespielt oder vergessene Komponisten der Romantik aufgeführt.
So war Arrau ein Gigant mit Stil und nie nachlassender Neugier.
Redaktion: Michael Rüger