Dies kleine aber feine Blatt beschäftigte über Jahre hinweg die besten Schreiber der Zeitungszunft. Kurt Tucholsky publizierte so viel in der Weltbühne, dass er mehrere Pseudonyme verwenden musste.
Carl von Ossietzky scheute als Chefredakteur nicht vor einer Haftstrafe zurück, als es darum ging, in der Zeitung über die heimliche Wiederaufrüstung der Reichswehr zu berichten. Als "Spion" wurde er verurteilt und musste hinter Gitter. Die Linie der Weltbühne war radialdemokratisch und pazifistisch. Als Tucholsky schrieb "Soldaten sind Mörder" drohte die nächste Klage.
Allen war klar, dass nach der Machtübernahme der Nazis bald Schluss sein würde mit dem Blatt. Die letzte Ausgabe der Weltbühne endet trotzig mit den Worten: "Denn der Geist setzt sich doch durch" - ein Irrtum...
Redaktion: Michael Rüger