Erst 22 ist Marieluise Fleißer und Germanistik-Studentin in München, als sie ihr erstes Stück schreibt. "Fegefeuer in Ingolstadt" wird zwei Jahre später in Berlin uraufgeführt und begeistert gefeiert. Sogar die Kritiker-Päpste Kerr und Ihering, normalerweise stets gegensätzlicher Meinung, sind sich diesmal einig über die große Begabung der jungen Autorin. Einen besseren Start hätte sie nicht haben können.
Ehrgeizig, professionell und selbstbewusst macht sich das Mädchen aus der Provinz daran, den Literaturbetrieb zu erobern. Was dann alles schief gelaufen ist im Leben der Marieluise Fleißer, darum ranken sich zahlreiche Legenden.
Die Schriftstellerin hat ihre Autobiographie gern als Leidensgeschichte erzählt und darin Brecht die zentrale Rolle gegeben. Dabei hat sie die Katastrophen in ihrem Leben zum großen Teil selbst herbeigeführt.
Redaktion: Hildegard Schulte