Sie waren auf dem Rückflug von einem Schüleraustausch in Barcelona. Jeder im Ruhrgebietsstädtchen kannte jemanden, dessen Tochter, Sohn, Schwester, Freund plötzlich nicht mehr da war. Einfach so. Die ganze Stadt war gelähmt, traumatisiert.
Hinzu kamen die Reporter aus aller Welt, hunderte, die mit ihren Übertragungswagen tagelang das Rathaus belagerten und die Schule. Für manchen fühlte sich der Weg durch die Stadt an wie ein Spießrutenlauf, andere waren dankbar für die große Anteilnahme, eine Hilfe bei der Trauer.
Fünf Jahre danach ist Haltern zur Normalität zurückgekehrt. An der Oberfläche. Die Erinnerungsorte werden von den Bürgern lebendig gehalten. Die Angehörigen treffen sich regelmäßig, und die Gedenkveranstaltungen spülen die Emotionen jedes Jahr aufs Neue nach oben.
Redaktion: Michael Rüger