Dabei ist es erstaunlich, wie groß und vollständig die Welt schon in Mahlers Erster Symphonie ist, vom fast unhörbar leisen Erwachen der Natur über den Totenmarsch mit "Meister Jakob"-Motiv bis zu einer Apokalypse im Finale, die dem Kritiker Eduard Hanslick viel zu unvermittelt ausbrach. So zählte er Mahlers Musik gnadenlos zu jener, "die für mich keine ist".
Mit diesem eigenartigen Nebeneinander von Ironie und Grandiosität konnten viele Zeitgenossen wenig anfangen, doch mit der Uraufführung der "Ersten" am 20. November 1889 in Budapest stieß Mahler die Tür zur Moderne energisch auf.
Redaktion: Michael Rüger