Der Sohn eines Chirurgen begann mit acht Jahren ein Musikstudium. Nach Stationen in Ulm und Aachen dirigierte er 1937 an der Wiener Staatsoper, 1938 die Berliner Staatskapelle. Kritiker sprachen vom "Wunder Karajan". Seine Karriere verdankte er auch der Parteimitgliedschaft in der NSDAP. Ab 1947 wurde er zum weltberühmten Pult-Star. Er dirigierte die Wiener Philharmoniker und viele andere Orchester. Ab1956 leitete Karajan die Salzburger Festspiele. Von den Berliner Philharmonikern bekam er einen Vertrag auf Lebenszeit.
Der Dirigent war auch ein kluger Stratege und Technik-Visionär. Mit über 1000 Platten- und hunderten Fernsehaufnahmen beherrschte er den Klassik-Markt. Weltweit wurden 300 Millionen Karajan-Tonträger verkauft. Als Privatmann lebt er wie ein Jet-Set-Promi, fuhr Sportwagen und flog eigene Flugzeuge. Und er förderte viele Musiker wie José Carreras, Christoph Eschenbach, Anne-Sophie Mutter oder Mirella Freni.
Mit dem Tod wollte Herbert von Karajan sich nicht abfinden: Er glaubte an seine Wiedergeburt.
Redaktion: Hildegard Schulte