Mit 18 geht Janis nach Kalifornien, um Sängerin zu werden, spielt in Kneipen und Folk-Clubs, fällt auf mit ihrem hemmungslosen, bis dahin für eine weiße Sängerin einzigartigen Gesangsstil. "Queen des weißen Bluesrock" wird sie genannt, aber leben kann sie von den Auftritten noch lange nicht.
Der Durchbruch gelingt ihr erst im Sommer der Liebe, 1967, beim Monterey International Pop Festival. Jetzt bekommt sie einen Plattenvertrag bei einem großen Label, jetzt tourt sie, sogar durch Europa. Sie lebt wild und gefährlich, immer nahe am Abgrund. Sie ist süchtig nach Alkohol, Heroin und Aufputschmitteln, versucht davon loszukommen und scheitert.
Am 4. Oktober 1970 stirbt sie an einer Überdosis Heroin. Ihr viertes Album wird erst nach ihrem Tod veröffentlicht und macht die Sängerin zur Legende.
Joplins Jugend ist gekennzeichnet vom Versuch, gegen die Konventionen ihrer Zeit und Umgebung zu verstoßen. Sie trägt ausgewaschene Jeans und übergroße Männerhemden, versteht sich als Beatnik, setzt auf Provokation. Andererseits leidet sie unter Diskriminierungen. Während ihres Kunststudiums an der Uni in Austin ab 1962 wird sie auf einer Abschlussfeier zum "hässlichsten Mann" gewählt. Zuvor, als Schülerin, ist sie kunstinteressiert, schreibt und malt, gilt als intelligent und eher zurückgezogen.
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Redaktion: Michael Rüger