Nicht alle waren begeistert. Schon damals gab es Widerstand gegen eine Statue für den "Kartätschenprinz", der 1848 die Preußische und die Badische Revolution hatte blutig niederschlagen lassen. Den meisten aber galt das pompöse Reiterstandbild auf seinem noch pompöseren Sockel als Dank an den "Vater des Vaterlandes" und als Symbol der Deutschen Einheit.
Als die Franzosen 1929 das besetzte Rheinland wieder frei gaben, versammelten sich hier zehntausende Menschen, um den Abzug der Besatzungstruppen zu feiern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings war die Lust an überbordendem Nationalpathos gering, und damit auch das Interesse, diesen "Faustschlag aus Stein", wie Tucholsky das Denkmal nannte, wieder aufzubauen, den ein Bombentreffer zerstört hatte. So blieb der Sockel leer, bis nach langen Debatten Anfang der 1990er eine Rekonstruktion des Reiterdenkmals errichtet wurde.
Redaktion: Michael Rüger