Stockhausen schuf 1956 das erste rein elektronische Werk der Musikgeschichte. Insgesamt eine Million Zuhörer kamen in sein Kugelauditorium bei der Weltausstellung in Osaka 1970.
Er komponierte "Hymnen", "Sternklang", "Mantra", und ließ ein Streichquartett mit Hubschraubern von der Erde abheben. Und 30 Jahre lang arbeitete Stockhausen an dem gigantischen Zyklus "Licht", einem kosmischen Welttheater mit 29 Stunden Spieldauer. Von Anhängern wurde er wie ein Guru verehrt.
Aus dem Weltgeschehen zog er sich immer weiter zurück, arbeitete in Kürten bei Köln, und entwickelte seine eigene Spiritualität: "Ich wurde auf Sirius ausgebildet, und dort will ich auch wieder hin".
Wie sehr der Komponist in seinem eigenen Universum lebte, wurde deutlich, als er die Terroranschläge auf das World Trade Center als "Kunstwerk" bezeichnete. Für die Musik anderer hat er sich nicht interessiert. Er selbst wurde zur Pop-Ikone, inspirierte Musiker wie Björk, Pink Floyd und John Lennon.
Redaktion: Michael Rüger