Doch Milena Jesenská war mehr als die Empfängerin weltberühmter Briefe: Die Professoren-Tochter aus Prag gilt als eine der bedeutendsten Journalistinnen ihrer Zeit. Zugleich war sie eine faszinierende Persönlichkeit mit vielen Facetten: lebenssprühend und selbstmordgefährdet, Drogen- und Kinosüchtig, exzentrisch, leidenschaftlich, verschwenderisch, entschlossen und mitfühlend.
Für ihren Einsatz als Fluchthelferin wurde sie in Israel als "Gerechte der Nationen" ausgezeichnet.
Sich selbst konnte sie nicht helfen: Milena Jesenská starb 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück. Erst 2012 wurden Briefe von ihr aus dem KZ gefunden, die ein neues Licht auf diese ungewöhnliche Frau werfen.
Redaktion: Hildegard Schulte