Der Islam galt Mustafa Kemal als Haupthindernis auf dem Weg zu einer fortschrittlichen Gesellschaft. Mit der Einführung einer europäischen Rechtsordnung und der gleichzeitigen Abschaffung der islamischen Scharia 1926 war die Türkei von nun an politisch eindeutig nach Westen orientiert. Mann und Frau waren rechtlich gleichgestellt.
Die gesellschaftlichen und kulturellen Umwälzungen versetzten die Bevölkerung buchstäblich in eine neue Zeitrechnung. Das Tragen religiöser Kleidung wurde verboten, der islamische Kalender abgeschafft, der wöchentliche freie Tag von Freitag auf Sonntag verlegt. Die Türken mussten die lateinische Schrift erlernen, und auch ein großer Teil des gebräuchlichen arabischen und persischen Vokabulars wurde türkisiert.
Redaktion: Michael Rüger