Ein Jahr nach der Staatsgründung schafft er das Kalifat ab, das Amt des Oberhaupts der sunnitischen Muslime, das seit rund 400 Jahren in Personalunion der osmanische Sultan inne hatte.
1928 proklamiert Atatürk die Laizité nach französischem Vorbild, die strikte institutionelle Trennung von Staat und Religion. Die neue Republik soll radikal mit der islamischen Vergangenheit brechen. Alle Angelegenheiten der Religion werden einer staatlichen Religionsbehörde unterstellt.
Bis heute ist diese radikale Doktrin von oben umstritten. Und das nicht nur bei religiös Konservativen, sondern vor allem auch bei säkularen Intellektuellen, die seit Jahrzehnten eine Reform der Religionsbehörde fordern. Bislang vergeblich.
Redaktion: Michael Rüger