Proksch entwarf als Designer Brillen, setzte sich mit seinem "Verein der Senkrechtbegrabenen" für platzsparende Bestattungen ein, kam durch Kontakte zum Verteidigungsminister an ausgedientes Kriegsgerät und Sprengstoff. Proksch besaß die Hofzuckerbäckerei Demel und unterhielt beste Kontakte in die Politik, vor allem zur SPÖ.
Die Lucona-Affäre wurde lange Zeit verschleiert und erst durch investigativen Journalismus aufgedeckt. Proksch wurde kurz nach seiner Verhaftung wieder entlassen, floh nach Asien, unterzog sich einer Gesichtsoperation, wurde aber schließlich doch gefasst. Wegen ihres Verhaltens zu Gunsten Prokschs im "Jahrhundertskandal" mussten der Nationalratspräsident und der Innenminister, beide SPÖ, zurücktreten.
Proksch wurde wegen Mordes verurteilt und starb mit 67 Jahren im Gefängnis.
Redaktion: Hildegard Schulte