Swjatoslaw Richter, der 1915 geborene Pianist aus Schitomir in der Ukraine, hatte deutsche Vorfahren und ist erst spät im Westen aufgetreten. Dann aber wurde er mehr noch als sein Konkurrent Emil Gilels zum Inbegriff der russischen Klavierschule.
Richter konnte ekstatisch, ja brutal Rachmaninow donnern und dann wieder melancholisch und langsam die Klangwelten eines Franz Schubert zelebrieren. Sein Technik war legendär – aber auch seine Selbstzweifel, wie sie der Regisseur Bruno Monsaingeon beim alten Richter in einem der schönsten Musikerfilme überhaupt einfing.
Redaktion: Hildegard Schulte