Unverwechselbar ihr warmes Timbre, ihre schwebende Phrasierung, ihre glühenden Spitzentöne. Als Primadonna assoluta der Mailänder Scala verkörperte sie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs alle Traumpartien des italienischen Fachs.
Doch als Maria Callas die Bühne betrat, brach ein Divenkrieg aus, spaltete das Publikum und ließ die Legenden blühen. Von nun musste sich die Tebaldi ständig an der Callas messen lassen. Daher verlegte sie ihren Wirkungskreis an die New Yorker Metropolitan Opera. Die Frauengestalten des späten Verdi, Puccini- und Verismo-Heroinen, die Liebenden und Leidenden lagen ihr am meisten.
Doch sie hat sich auch - zumindest im Aufnahmestudio - in Grenzbereiche vorgewagt.
Redaktion: Hildegard Schulte