Er war der deutsche Held im Luftkrieg. Kleine Jungs spielten mit Modellfliegern seine Schlachten nach. Ungezählte Verehrerinnen schickten ihm eindeutige Angebote. Der Führer behängte ihn mit immer opulenteren Orden. Das Seitenleitwerk seiner Messerschmitt füllte sich derweil mit immer mehr Strichen - pro abgeschossenem Gegner einen. Im Cockpit aber saß ein Mann, der trotz seiner Tod bringenden Profession zutiefst religiös war - ein gläubiger Katholik auf Feindflug.
Als die deutsche Propaganda ihn entdeckt, da richten sich die Kameras keineswegs auf einen heroischen Draufgänger, sondern auf einen eher stillen, fast bescheiden wirkenden Mann, den seine Kameraden als "Papa Mölders" bewundern.
Bei knapp über 100 endete seine Strichliste, aber nicht die Heldenverehrung...
Redaktion: Hildegard Schulte