Schnell aufgezehrt war das Leben des russischen Schauspielers und Liedermachers Wladimir Wyssotzki: Arbeitswut und Alkoholexzesse raubten ihm die Gesundheit. In seiner Geburtstadt Moskau absolviert Wyssotzki 1960 die Schauspielschule des Moskauer Künstlertheaters, später wechselt er an das Avantgarde-Theater „Na Taganke“, in dessen Ensemble er bis zu seinem Tod gefeierter Hauptdarsteller bleibt.
Als er zufällig eine Aufnahme des Barden Bulat Okudshawa hört, erkennt er sein eigenes Potential und singt zur Gitarre – scharfsinnige, kraftvolle Lieder voller Wut und Verzweiflung, Hoffnung und Zärtlichkeit. Neben Okudshawa und Alexander Galitsch wird er zum Vorbild des sowjetischen Autorenlieds. In zahllosen Tonbandkopien kursieren seine Lieder im Untergrund.
Als er 1980 in Moskau stirbt, preist Bulat Okudshawa Wyssotzkis Dichtkunst als „beste Waffe im Kampf gegen Ignoranz und Lüge“.
Redaktion: Michael Rüger