ZeitZeichen

12.08.1970 - Dt.-sowjetischer Vertrag unterzeichnet

Stand: 25.02.2016, 14:30 Uhr

Eine Kulisse, zwei Abkommen. 1939 wird im prunkvollen Katharinensaal des Kreml der berüchtigte Hitler-Stalin-Pakt unterzeichnet. 1970, 31 Jahre und mehr als 50 Millionen Weltkriegstote später, unterschreibt am selben historischen Ort Willy Brandt den deutsch-sowjetischen Vertrag.

Von Almut Finck

Er markiert den Beginn dessen, was Brandts Chefarchitekt der Entspannung, Egon Bahr, "Wandel durch Annäherung" nennt. Die Opposition in Bonn wittert Verrat und Ausverkauf deutscher Interessen.

Doch Brandt und Bahr beharren darauf, dass durch Gewaltverzicht und Anerkennung der Grenzen von 1945 nichts verloren gehe, "was nicht längst verspielt worden" sei. Viel werde allerdings gewonnen.

Bundeskanzler Willy Brandt am Abend des 12. August 1970: "Heute haben wir, so hoffe ich zuversichtlich, einen Anfang gesetzt, damit der Zerklüftung entgegengewirkt wird, damit Menschen nicht mehr im Stacheldraht sterben müssen, bis die Teilung unseres Volkes eines Tages hoffentlich überwunden werden kann.“"     

Redaktion: Ronald Feisel

Deutsch-sowjetischer Vertrag, Unterzeichnung (am 12.08.1970) WDR ZeitZeichen 12.08.2015 14:42 Min. Verfügbar bis 09.08.2025 WDR 5

Download