Da bin ich ja endlich. Angekommen in dem Hörfunkprogramm, dem ich als einst mittelloser Junge aus dem Revier so viel verdanke: mein Halbwissen über das Liebesleben der Gelbbauchunke (WDR 5 Quarks), einen Zwerchfellschaden nach mehreren akustischen Begegnungen mit Jochen Malmsheimer (Unterhaltung am Wochenende), Respekt vor der rhetorischen Finesse eines CSU-Vorstandsmitglieds (als Zeuge eines konfrontativen Interviews im Morgenecho) und eine Denkfalte auf der Nasenwurzel (nach heftigem Genuss des Philosophischen Radios).
Kochen konnte ich schon, bevor ich hier Herrn Gote begegnete, nur anders. Ich bin also aus reiner Freude an der Horizonterweiterung hier. Ja, der Weg ins Radio war vorgezeichnet, seit ich mit 17,2 Monaten erstmalig etwas von mir gab, das meine Mutti für ein Wort hielt (gleichzeitig mit einem kleinen Bissen Möhrenmus). Und ich habe diesen Weg hartnäckig verfolgt, indem ich noch kurz vor Ende meines Journalistik-Studiums gelobte, niemals für ein elektronisches Medium zu arbeiten.
Folgende Versprechen habe ich seither ebenfalls gebrochen: auf der Leverkusener Brücke stets rechtzeitig den Tempomat auf 60 zu stellen (ein Punkt), das Schalker Stadion für architektonisch misslungen zu halten, und niemals einen Titel von Cher anzumoderieren. Meine Frau liebt mich trotzdem, denn mein Versprechen an sie halte ich seit mehr als 20 Jahren – und locker für noch weitere 40.
Schön, dass Sie da sind.