Düsseldorf siegte am Mittwochabend mit 4:3 (0:3, 3:0, 0:0, 0:0) nach Penaltyschießen. Der Vorsprung auf den Abstiegsplatz beträgt weiter sieben Punkte, da Schlusslicht Augsburg zeitgleich in Straubing nach Penaltyschießen gewann.
Trauer um Tobias Eder
Vor der Partie gab es eine Gedenkminute für den verstorbenen Nationalspieler Eder, dessen Tod nach einer Krebserkrankung am Mittwochvormittag bekannt geworden war. In der Halle waren unter den Fans viele Trikots und Schilder mit seiner Rückennummer 22 zu sehen, einige Spieler kämpften mit den Tränen und hielten sich die Handschuhe vor das Gesicht. "Mach et joot, Tobi!", stand auf einem Plakat. Als die Schweigeminute vorbei war, riefen die Fans noch mehrmals Eders Namen.
Der Center, der nur 26 Jahre alt wurde, lief von 2019 bis 2023 für die DEG auf. Insgesamt stand er in 300 DEL-Spielen auf dem Eis.
Nach dem Bekanntwerden von Eders Erkrankung hatten er und die Eisbären 2024 unter anderem eine von rund 1.000 Fans der Düsseldorfer EG unterschriebene überdimensionale Grußkarte erhalten.
DEG-Spieler kommen nur schwer ins Spiel
Entsprechend gedämpft war die Stimmung in der Halle, es waren so gut wie keine Fangesänge oder Ähnliches zu hören. Verhalten war auch der Start der Düsseldorfer Spieler, die nur mühsam in die Partie fanden. Nach einer ersten Zeitstrafe gegen Düsseldorfs Alec McCrea ging Schwenningen in Überzahl durch Brett Ritchie (7.) in Führung, der nach einem abgefälschten Schuss den Rebound holte und DEG-Keeper Haukeland die Scheibe durch die Schoner schob.
Nur zwei Minuten später erhöhten die Wild Wings auf 2:0, als Tyler Spink (9.) einen Konter mit einem Schuss in den Winkel abschloss. Die erste gute Möglichkeit hatte die DEG durch Brandon O'Donnell (12.), der mit einem harten Schuss von der blauen Linie an Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson scheiterte. Insgesamt waren die Wild Wings aber das spielbestimmende Team und gaben viel mehr Torschüsse ab - der DEG war deutlich anzumerken, dass dies kein Spiel unter normalen Bedingungen war. 0,5 Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels traf Zach Senyshyn (20.) aus der Distanz zum 3:0.
Düsseldorf kommt im zweiten Drittel zurück
Im zweiten Abschnitt zeigte sich Düsseldorf verbessert und ging konzentrierter zu Werke. In Überzahl verkürzte O'Donnell (25.) mit einem Onetimer aus halbrechter Position auf 1:3 und widmete seinen Treffer Tobi Eder. Das Tor gab der DEG Rückenwind: O'Donnell (25.), Tyler Gaudet (27.) und Philip Gogulla (33.) vergaben gute Chancen. In der 35. Minute spielte O'Donnell einen starken Pass auf den links völlig frei stehenden Bernhard Ebner (35.), der zum 2:3 traf.
Im letzten Drittel hielten die Gäste wieder besser dagegen, doch dann gelang Düsseldorf der Ausgleich. Kapitän Gogulla (46.) stellte seinen Schlittschuh in einen Schuss von Drake Rymsha und traf zum 3:3 - ohne Kickbewegung und daher regulär, wie die Schiedsrichter nach Überprüfung des Videomaterials urteilten.
Weitere Tore fielen in der regulären Spielzeit nicht mehr, es ging in die Verlängerung - die ebenfalls torlos blieb. Im Penaltyschießen machte Gaudet in der zehnten Runde schließlich den Sack zu.
Düsseldorf am Freitag bei den Eisbären
Die nächste Partie für Düsseldorf steht am Freitag (19.30 Uhr) bei den Eisbären Berlin an. Die ebenfalls für Mittwochabend angesetzte Partie des Hauptstadtklubs beim ERC Ingolstadt war kurzfristig verlegt worden. Die Mannschaft sei wegen des Todes von Tobias Eder nicht in der Lage anzutreten, hatte der Klub mitgeteilt.
Unsere Quellen:
WDR-Sportredaktion