17 von 52 Hauptrundenspielen in der Deutschen Eishockey-Liga sind gespielt. Die Zwischenbilanzen der NRW-Teams fallen unterschiedlich aus. Während sich die Kölner Haie weitestgehend stabilisiert haben, geht in Düsseldorf und Iserlohn die Abstiegsangst um.
Kölner Haie: Dank neuen Goalie auf Kurs
Die Erwartungen in Köln waren vor der Saison groß. Das hatte vor allem mit der Verpflichtung von Star-Trainer Kari Jalonen zu tun, der die Kölner Haie nach einer enttäuschenden Saison als Nachfolger von Uwe Krupp wieder auf Vordermann bringen sollte.
Zumindest ein Platz unter den ersten Sechs und damit die direkte Playoff-Qualifikation sollte es schon sein, damit man bei den Haien von einer ordentlichen Saison sprechen kann. Und nach dem ersten Saison-Drittel liegen die Kölner als Tabellenfünfter voll auf Kurs. Dank des 2:1-Sieges gegen die Straubing Tigers setzte sich der KEC drei Punkte von den Tigers auf Rang sieben ab.
Gegen Straubing überzeugte vor allem die Defensive der Kölner. Das war nicht immer so. Gerade zu Saisonbeginn waren die Haie die Schießbude der Liga und kassierten in den ersten fünf Partien satte 25 Gegentore. Stamm-Torhüter Tobias Ancicka fällt seit Saisonbeginn mit einer Handverletzung aus. Vertreter Mirko Pantowski hatte starke Probleme.
Die Wende leitete letztlich die Verpflichtung von Julius Hudacek ein. Der 36-Jährige Slowake war vereinslos und stabilisierte die Haie-Defensive von Beginn an. Mit einer Fangquote von 93,57 Prozent liegt er im Vergleich aller DEL-Goalies auf Rang zwei hinter Maximilian Franzreb von den Fischtwon Pinguins (95,06 Prozent).
Die neue Defensivstärke geht bei den Haien allerdings noch auf Kosten der Offensive. Mit nur 47 Treffern stellen die Kölnern von den Top-Sechs-Teams den mit Abstand schlechtesten Angriff. Dazu fällt aktuell auch mit Alexandre Grenier auch noch einer der Top-Scorer aus.
Dazu fehlt es den Haien mitunter noch an Konstanz. So folgte etwa einem starken Auswärtsieg in München eine Pleite bei Kellerkind Iserlohn. Dennoch sehen sich die Kölner auf einem guten Weg: "Wir spielen konstant als Mannschaft, lassen wenig zu, machen wenige Fehler und setzen unser System konsequent um. Wenn wir so weitermachen, können wir noch viele Punkte holen", bilanzierter Stürmer Maximilian Kammerer im "Kölner Stadt-Anzeiger".
Düsseldorfer EG: Der Problemfall
Sieben Sekunden fehlten der Düsseldorfer EG am Sonntag zum Sieg gegen die Nürnberg Ice Tigers. Kurz vor der Sirene glich Charlie Gerard doch noch zum 2:2 für die Gäste aus, die das Spiel dann letztlich im Penaltyschießen für sich entschieden. Es wäre der zweite Sieg in Folge für die DEG gewesen, die am Freitag bereits mit 4:2 bei den Schwenninger Wild Wings gewonnen hatte.
Es riecht also ein wenig nach Aufwärtstrend in Düsseldorf. Die Latte liegt jedoch nicht sonderlich hoch, denn bislang ist es für die DEG eine Saison zu Vergessen. Mit 13 Punkten nach 17 Spielen ist Düsseldorf Tabellenletzter. Der Rückstand auf die Augsburger Panther auf dem ersten Nichtabstiegsplatz beträgt vier Punkte. Nach 60 Minuten konnte die DEG gar erst zwei Mal gewinnen, dazu kommen zwei Siege nach Penaltyschießen.
Es hapert so ziemlich an allem. Mit nur 38 Treffern stellt die DEG die schlechteste Offensive der Liga, 63 Gegentore bedeuten die zweitschlechteste Defensive der DEL. Nur die Ice Tigers haben noch einen Treffer mehr kassiert.
Der Hauptgrund für die Düsseldorfer Misere ist wohl die fehlende Kadertiefe. So stellen Verletzungen die DEG immer wieder vor Probleme. Zwischenzeitlich lief Düsseldorf sogar nur mit neun gelernten Stürmern auf. Ein Lichtblick ist der nachverpflichtete Paul Postma. Ein offensivstarker Verteidiger, der in zehn Einsätzen bereits sieben Torbeteiligungen zu verzeichnen hat.
Die Länderspielpause hat die DEG genutzt, um neue Energie zu sammeln. Manager Niki Mondt rief daraufhin den Start eine "neuen Saison" aus. Die Auftritte in Schwenningen und gegen Nürnberg geben durchaus leichten Anlass zur Hoffnungen. Kehren jetzt noch die Verletzten zurück, ist die DEG im Kampf um den Klassenerhalt nicht chancenlos. "Wir spielen gutes Eishockey. Aber wir müssen konstanter sein", gab Alec McCrea in der "Rheinischen Post" die Richtung vor.
Iserlohn Roosters: Die Euphorie ist weg
Nach dem sensationellen Klassenerhalt in der vergangenen Saison sollte in dieser Spielzeit dank eines verbesserten Kaders in Iserlohn eigentlich alles anders werden. Doch die Roosters spielen in diesem Jahr wieder um den Klassenerhalt.
Mit 17 Punkten stehen die Sauerländer vier Punkte vor der Düsseldorfer EG. Zuletzt holte der IEC einen immens wichtigen Sieg im Kellerduell gegen die punktgleichen Augsburger Panther (5:2), ließen sich im Spiel davor allerdings von den Löwen Frankfurt abschießen (2:6).
Vor allem in eigener Halle haben die Roosters bislang große Probleme. Gerade mal einen Heim-Dreier können die Iserlohner bislang verbuchen. Damit sind die das schlechteste Heimteam der Liga. Ein Problem ist auch das Ergebnismanagement. Gleich mehrmals gaben die Roosters in dieser Saison bereits sicher geglaubte Führungen aus der Hand.
Die Euphorie nach dem "Wunder vom Seilersee" in der vergangenen Saison ist damit also schon wieder verflogen. Für Iserlohn geht es erneut nur um den Klassenerhalt. Die nächsten Aufgaben haben es jedoch in sich. Am kommenden Donnerstag (19.30 Uhr) kommt der EHC München nach Iserlohn. Danach heißen die Gegner Eisbären Berlin und Adler Mannheim, ehe dann Ende November das richtungsweisende Kellerduell gegen die Düsseldorfer EG ansteht.