Der Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von 2018 erklärte im Rahmen der Saisonabschlussfeier seines Klubs Krefeld Pinguine am Freitag (05.04.2023) seinen Rücktritt.
Der Verteidiger war nach über 850 Einsätzen in der nordamerikanischen Profiliga NHL (789 Hauptrundenspiele, 73 in den Playoffs) und mehr als 300 DEL-Spielen nach seinem Rücktritt 2018 zu Saisonbeginn noch einmal für seinen früheren Verein in Krefeld in der DEL2 aufgelaufen.
Ehrhoff wird "die Erlebnisse im Herzen tragen"
"Ich fühle große Dankbarkeit. Nach den Höhepunkten bei den Heimspielen zu Weihnachten und vor vollem Haus in den Playoffs bin ich traurig, dass es nun vorbei ist", sagte der 41-Jährige. "Ich werde die Erlebnisse in meinem Herzen tragen. Nun werde ich mich vorerst wieder meiner Familie widmen und freue mich auf die gemeinsame Zeit mit meiner Frau und unseren Kindern", erklärte Ehrhoff, der bei seinem Klub eine große Lücke hinterlässt.
Trotz seines Alters gehörte er in der abgelaufenen Saison zu den Topverteidigern in Liga zwei und kam in 58 Spielen auf 27 Scorerpunkte. In den Aufstiegsplayoffs war für den Deutschen Meister von 2003 - damals schon mit Ehrhoff - aber im Viertelfinale Schluss.
Das Eishockey-Urgestein zeigte sich zuletzt im WDR-Interview zuversichtlich, dass die Pinguine es zurück in die DEL schaffen können: "Es waren viele dunkle Jahre in Krefeld, wo man mehrfach Tabellenletzter war in der DEL und die Zuschauer sehr viel Frustration auch hatten. Dann in der 2. Liga zu spielen und auch wieder Siege zu feiern, Playoff-Eishockey zu spielen, das hat schon eine Menge Euphorie ausgelöst. Ein Jahr zweite Liga gibt dann jetzt auch nochmal ein bisschen mehr Zeit alles zu festigen und dann irgendwann wieder in der DEL anzugreifen."
KEV-Sportdirektor Draisaitl zollt Ehrhoff Respekt
Voller Respekt und Hochachtung sagte KEV-Sportdirektor Peter Draisaitl: "Christians Leistung in dieser Saison verdient einen unglaublichen Respekt. Es war für mich unglaublich zu sehen, wie sich ein Spieler nach fünf Jahren Abstinenz mit diesem hervorragenden Fitnesszustand zurückmeldet und großem Willen zurück arbeiten kann. Ich möchte ihm zu seiner gelungen Karriere gratulieren und für seinen Ruhestand alles Gute wünschen."
Zwölf NHL-Spielzeiten und Olympisches Silber 2010
Der gebürtige Moerser spielte in zwölf NHL-Spielzeiten für die San Jose Sharks, Vancouver Canucks, Buffalo Sabres, Pittsburgh Penguins, Los Angeles Kings und Chicago Blackhawks. 2011 erreichte er mit den Canucks das Stanley-Cup-Finale.
Zu seinen größten Erfolgen auf Nationalmannschafts-Ebene gehören die Wahl in das WM-Allstar-Team 2010 sowie die olympische Silbermedaille in Pyeongchang 2018.