Düsseldorf gewann am Freitagabend nach Toren von Drake Rymsha (1./27.) und Justin Richards (38.) zwar mit 3:0 (1:0, 2:0, 0:0). Doch durch den gleichzeitigen 3:2 (1:0, 2:1, 0:1)-Erfolg der Augsburger Panther bei den Iserlohn Roosters steht die DEG auf dem letzten Platz und wird sehr wahrscheinlich nach 25 Jahren Erstklassigkeit den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen.
Es bleibt ein minimaler Hoffnungsschimmer: Sollte eine Mannschaft die Play-off-Runde in der DEL 2 gewinnen, die nicht für das Oberhaus gemeldet haben, würde der DEL-Platz bei der DEG bleiben.
Düsseldorfer EG sportlich abgestiegen . 00:26 Min.. Verfügbar bis 07.03.2026.
Allerdings haben mit Kassel, Krefeld, Dresden, Rosenheim und Landshut gleich fünf von acht Playoff-Teams der DEL 2 die Lizenz beantragt. Da das Quintett favorisiert in die Finalrunde geht, ist die Chance für die DEG gering.
Sieg für beide Teams Pflicht
Die Situation war vor der Partie klar. Die DEG musste zwingend gewinnen, gleichzeitig aber auch auf Schützenhilfe der Iserlohn Roosters hoffen, die gegen den Konkurrenten Augsburger Panther antraten.
Düsseldorfs Gegner Wolfsburg reiste indes als Zehnter ins Rheinland und hatte ebenfalls einen Sieg im Visier, um nicht aus den Plätzen für die Pre-Playoffs zu fallen.
Doch für die DEG ging es in diesem Spiel um alles oder nichts. Angefangen mit den Spielerverträgen, von denen keiner für das Unterhaus gilt, bis hin zu sich möglicherweise abwendenden Sponsoren - die Existenz des Klubs war durch den drohenden Abstieg bedroht.
Rymsha trifft nach 27 Sekunden
Die Spieler waren sich der Bedeutung der Partie offensichtlich bewusst. Es dauerte nur 27 Sekunden, da stand die Arena Kopf. Drake Rymsha zog auf und davon und erzielte die frühe Führung für die Rheinländer. Dann aber die ersten Dämpfer: Augsburg ging durch Chris Collins in Iserlohn ebenfalls früh in Front. Nach fünf Minuten musste die DEG das erste Wolfsburger Powerplay überstehen (Sinan Akdag wegen Hakens), was jedoch gelang.
Haukeland klärt gegen Dumont
Die Niedersachsen kamen aber nach der schläfrigen Anfangsphase besser ins Spiel und hatten zum Ende des ersten Drittels doppelt so viel Puckbesitz als die Hausherren. Doch zwingend wurde es vor dem Tor von DEG-Goalie selten.
In der 13. Minute stand Haukeland parat, als er gegen den freistehenden Lucas Dumont parierte. Und auf der Gegenseite klärte Dustin Strahlmeier kurz darauf gegen Luis Üffing nach einem Querpass von Bennet Roßmy.
Unzufriedene Gesichter auf beiden Seiten
Insgesamt war Düsseldorf nervöser und leistete sich zu viele Fehler: Selten gelang es, gefährliche Angriffe zu generieren. Wolfsburg - mit dem Wissen im Rücken, dass Frankfurt in Nürnberg früh und hoch führte und an den Grizzlys auf Platz zehn vorbeizog - erhöhte den Druck mehr und mehr.
Dennoch blieb es im ersten Drittel beim 1:0, unzufriedene Gesichter gab es auf beiden Seiten. Durch die Augsburger Führung wäre die DEG abgestiegen, und auch Wolfsburg wäre aus den Pre-Playoff-Plätzen herausgeflogen.
Roosters treffen - und die DEG erhöht
Um ein Haar hätten die Grizzlys im zweiten Abschnitt den Spieß umgedreht und ebenfalls früh getroffen, doch Paul Postma konnte den sich durchtankenden Julian Chabrot gerade noch entscheidend bedrängen.
Doch dann bebte die Düsseldorfer Halle innerhalb von kurzer Zeit gleich zweimal. Zunächst drang die frohe Kunde durch die Arena, dass Iserlohn durch Shane Gersich den Ausgleich erzielt hatte. Und kurz darauf erneuter Jubel: Kurz nach einem DEG-Powerplay nutzte Rymsha eine sich bietende Chance und schnürte einen Doppelpack zum 2:0. Stand jetzt war Düsseldorf gerettet.
Richards zum 3:0, doch auch Augsburg führt wieder
Die DEG verlor nach individuellen Fehlern nach wie zu oft die Scheibe, zu oft machten die nun wütend agierenden Grizzlys allerdings zu wenig aus den sich ergebenden Möglichkeiten.
Stattdessen traf Düsseldorf zum 3:0, als Justin Richards nach einer feinen Vorarbeit von Rick Schofield hinter dem Grizzlys-Tor aus kurzer Distanz freistehend einschob (38.). Doch fast gleichzeitig netzte auch Augsburgs Nolan Zajac in Iserlohn ein.
Als die Teams in Düsseldorf bereits in der Drittelpause waren, erhöhte Augsburgs Christian Hanke in Iserlohn. Die Panther führten nun 3:1 - mindestens zwei Treffer müssten die Roosters nun erzielen, um den Düsseldorfer Abstieg zu verhindern. Trotz des 3:0-Zwischenstandes rückte der Abstieg für die DEG immer näher.
Alle Blicke im Schlussdrittel auf Iserlohn
Im Schlussdrittel plätscherte die Partie zunächst so vor sich hin. Wichtiger war die Partie der Augsburger. Sieben Minuten waren in Düsseldorf bereits gespielt, als es in Iserlohn in das Schlussdrittel ging. Und zur zwei Minuten später bekam die Hoffnung der DEG-Fans neue Nahrung: Michael Dal Colle traf früh zum 2:3-Anschluss der Roosters.
Die Grizzlys schienen sich mit der Niederlage abgefunden zu haben und wegen der hohen Frankfurter Führung in Nürnberg auch mit dem Verlust des Pre-Playoff-Platzes. Die DEG spielte mit dem 3:0 im Rücken nun souveräner und kompromissloser und überstand auch fünf Minuten vor dem Ende zwei Minuten in Unterzahl.
Schlussphase aus Iserlohn auf dem Videowürfel
Dann war die Partie vorbei und die Blicke richteten sich auf die Handys und den Videowürfel der Halle, wo die letzten Minuten der Partie in Iserlohn übertragen wurden. "Iserlohn, Iserlohn" hallte es durch die Arena. Augsburg geriet mehr und mehr in Bedrängnis, die Sauerländer drückten auf den Ausgleich, der für die DEG alles bedeutet hätte.
Doch der große Jubel blieb aus, Augsburg siegte in Iserlohn und feierte damit den Klassenerhalt. Da auch Wolfsburg sein Ziel verfehlte, gingen in Düsseldorf am Ende zwei Verlierer vom Eis.
Unsere Quellen:
- DEL-Spiel Düsseldorfer EG gegen Grizzlys Wolfsburg
- DEL-Spiel Iserlohn Roosters gegen Augsburger Panther