BVB gegen Sporting Lissabon unter großem Druck

Stand: 10.02.2025, 21:12 Uhr

In der Bundesliga in der Krise, jetzt ein wegweisendes Spiel in der Champions League vor der Brust - der Druck lastet schwer auf Borussia Dortmund.

1:2-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart - die Generalprobe für den nächsten Champions-League-Auftritt von Borussia Dortmund misslang. Jetzt könnte das Play-off-Hinspiel bei Sporting Lissabon am Dienstag (21.00 Uhr) bei einer weiteren Niederlage sogar vorerst einer der letzten Auftritte des BVB in der Königsklasse werden.

Der Rückstand in der Bundesliga auf die Champions-League-Ränge ist bereits auf sieben Punkte angewachsen. Den Dortmundern droht eine Zeit ohne Fußball auf höchstem internationalen Niveau. "Wir brauchen unbedingt mal wieder ein Erfolgserlebnis", sagte daher auch Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Abflug am Montag.

Mit im Flieger saß auch Winter-Neuzugang Carney Chukwuemeka. Der Mittelfeldspieler hatte zuletzt angeschlagen gefehlt und steht in Portugal erstmals im Dortmunder Kader. Laut BVB-Coach Niko Kovac ist er aber noch kein Startelf-Kandidat: "Er ist sicherlich eine Alternative - nicht von Beginn an, aber von der Bank schon", sagte der Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Außenverteidiger Ramy Bensebaini fällt aus

Apropos Kovac: Der berühmte Trainerwechsel-Effekt blieb zumindest kurzfristig aus. Dennoch fand Kehl nur lobende Worte für den neuen Mann an der Seitenlinie: "Ich sehe ihn sehr positiv. Er ist sehr souverän auch im Umgang mit der Mannschaft und mit den aktuellen Themen. Und ich glaube, das ist das, was wir jetzt brauchen", so der Sportdirektor.

Sebastian Kehl - "Brauchen ein Erfolgserlebnis" WDR 10.02.2025 00:26 Min. Verfügbar bis 10.02.2026 WDR

Themen gibt es beim BVB derzeit zur Genüge, denn die Heimschlappe gegen den VfB Stuttgart hat - wieder einmal - die Probleme der Dortmunder schonungslos offengelegt. So steckt die Schaltzentrale um Julian Brandt, Marcel Sabitzer und Pascal Groß seit Wochen im Formtief. Viel zu selten gelingt es dem BVB, seinen torgefährlichsten Spieler Serhou Guirassy angemessen in Szene zu setzen.

Niko Kovac - "Auf seine Mitspieler angewiesen" WDR 10.02.2025 00:53 Min. Verfügbar bis 10.02.2026 WDR

Zudem ist der BVB defensiv immer wieder anfällig. Seit dem 3:0 Ende November in Zagreb hat Dortmund in den 13 folgenden Spielen mindestens ein Gegentor kassiert. Jetzt fällt auch noch Außenverteidiger Ramy Bensebaini aufgrund einer Muskelverhärtung aus.

Wer stoppt Viktor Gyökeres?

Dabei wäre eine stabile Abwehr in Lissabon so wichtig, zumal in Reihen des portugiesischen Meisters mit Viktor Gyökeres ein echter Top-Stürmer wartet. 22 Tore in 20 Ligaspielen hat Gyökeres geschossen, dazu sechs Treffer bei sieben Champions-League-Auftritten.

Kehl will Gyökeres "ein wenig die Freude nehmen" WDR 10.02.2025 00:25 Min. Verfügbar bis 10.02.2026 WDR

Am Freitag beim 1:1 bei der Generalprobe beim FC Porto gab der schwedische Nationalstürmer sein Comeback nach kurzer Verletzungspause und sollte fürs Dortmund-Duell fit sein. "Er macht viele Tore, aber jeden Stürmer kann man verteidigen", sagte Abwehrspieler Waldemar Anton. Er erwartet Sporting als "spielstarken Gegner", plädierte aber sowieso dafür, sich auf "unser Spiel" zu konzentrieren. 

Kovac fordert mehr Effizienz

Dabei gilt es auch, sich nicht selbst zu schwächen, wie es die Dortmunder zuletzt so häufig taten. Schon sechsmal in dieser Bundesliga-Saison flogen BVB-Spieler vom Platz (drei Rote Karten, drei Gelb-Rote Karten).

Trainer Kovac fordert nun mehr Effizienz, will mehr "Läufe in die Tiefe" und Doppelpässe sehen. Gegen Stuttgart erspielte sich der BVB immer wieder gefährliche Situationen, nutzte sie aber nicht. Das Selbstverständnis und die Leichtigkeit fehlen dem verunsicherten BVB bereits seit Wochen, wenn nicht gar bereits seit Saisonbeginn. 

Alte Muster aufbrechen

Kovac muss nun diese alten Muster aufbrechen und gleichzeitig versuchen, seinen Spielern den Glauben an die eigene Stärke zurückzugeben. Die kurze Zeit zwischen dem Stuttgart-Spiel und der Reise nach Lissabon nutzte der neue Coach für ein intensives Videostudium, er wolle nur kleine Reize setzen und habe mit seinem Trainerteam bereits "einiges implementiert"

Jetzt gehe es "darum, dass sich unsere Jungs belohnen", sagte Kovac: "Es steht und fällt mit Toren, wir müssen den Ball über die Linie bringen." Am besten bereits am Dienstag.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagenturen sid/dpa
  • Reporter vor Ort
  • Pressekonferenz von Borussia Dortmund