Ein aus Bielefelder Sicht goldener Oktober neigt sich dem Ende zu. Den Höhepunkt hatte sich der Drittligist für sein letztes Spiel in diesem Monat aufgehoben. Nach fünf ungeschlagenen Partien folgte am Mittwochabend die Pokal-Überraschung in der 2. Runde gegen Bundesligist Union Berlin. "Die magische Nacht ist heute eingetreten", sagte ein strahlender Michel Kniat nach dem ersten Erreichen eines DFB-Pokal-Achtelfinales seit 2016.
Matchwinner Marius Wörl
Auch Marius Wörl erlebte eine magische Nacht. Vielleicht die magischste in seiner noch jungen Karriere. Der 20 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler hatte am Mittwochabend großen Anteil an der Überraschung.
Der Torschütze zum 1:0 und Vorbereiter zum 2:0 lief nach dem Abpfiff mit einem Dauergrinsen auf dem Gesicht über den Rasen und durch die Katakomben der Bielefelder Alm. Seine eigene Performance stellte der auch offiziell ernannte "Man of the Match" dabei hinten an. "Die ganze Mannschaft ist der Held", sagte Wörl nach dem Spiel im Interview mit der Sportschau. "Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass wir das Spiel gewinnen wollen, die ganze Mannschaft war voll motiviert, wir waren voll da."
Wörl trifft aus 35 Metern
Gegen den Bundesligisten aus Berlin zeigte die Arminia über 90 Minuten eine hoch konzentrierte Leistung, stand defensiv kompakt und gewann 57 Prozent ihrer Zweikämpfe. Nach einem katastrophalem Fehler von Unions Keeper Frederik Rönnow im Spielaufbau, hatte Wörl mit einem Schuss aus 35 Metern das frühe 1:0 erzielt."Der Matchplan ist voll aufgegangen."
André Becker sorgte 20 Minuten vor Ende nach Vorlage von Wörl für die Entscheidung. "Am Ende haben wir alles weg verteidigt.", resumierte der 20-Jährige.
Aber auch Trainer Mitch Kniat hob keine Einzelleistungen hervor und verteilte das "Extra-Lob" an die gesamte Mannschaft, "weil wir im kollektiv verteidigt haben. Das war heute meiner Meinung nach echt auf Bundesliga-Niveau."
Letztes Achtelfinale vor acht Jahren
Der Pokal-Erfolg gegen den Tabellenvierten der Bundesliga bestätigt die gute Arbeit, die in Bielefeld aktuell geleistet wird: Achtelfinale im Pokal und ein dritter Platz in der 3. Liga - der Abstand auf Tabellenführer Energie Cottbus beträgt nur einen Punkt.
Der letzte Auftritt in einem DFB-Pokal-Achtelfinale ist schon acht Jahre her. Damals setzte sich die Arminia gegen den FC Astoria Walldorf im Elfmeterschießen durch und unterlag anschließend im Viertelfinale Eintracht Frankfurt.
Sonntag: Erst Wiesbaden dann Auslosung
Auf wen Bielefeld im Achtelfinale trifft, erfährt die Mannschaft am Sonntagabend vermutlich im Bus auf der Rückfahrt aus Wiesbaden. Bevor das Achtelfinale in der Sportschau (ab 19.15 Uhr) ausgelost wird, geht die Arminia ihrem Alltagsgeschäft in der 3. Liga nach. Um 16.30 Uhr ist Bielefeld zu Gast bei Wehen Wiesbaden.