1. FC Köln stürmt an die Tabellenspitze

Stand: 20.04.2025, 15:15 Uhr

Der 1. FC Köln ist zurück an der Tabellenspitze der Zweiten Liga. Gegen Preußen Münster hatten die Geißböcke bei ihrem 3:1 (2:1)-Sieg keine große Mühe und hätten sogar noch deutlich höher gewinnen können.

Von Olaf Jansen

Oben gegen unten - so durfte man die Begegnung zwischen Köln und Münster grob betiteln. Oder: Harmlos gegen harmlos: Beide Teams hatten im Verlauf der Rückrunde zuvor je elf eigene Tore zustand gebracht - Tiefstwerte in der 2. Bundesliga.

Davon wollten die Akteure augenscheinlich bei strahlendem Sonnenschein aber nichts wissen. Es ging mit viel Tempo los - in beide Richtungen. Köln drängte, wollte viel Druck auf die Preußen-Abwehr ausüben, die Gäste lauerten auf Konter. Ein solcher hätte in der 7. Minute beinahe zum 0:1 geführt. Babis Makridis hatte auf der linken Außenbahn Kölns Jan Thielmann schlecht aussehen lasssen und konnte frei aus spitzem Winkel schießen - Marvin Schwäbe riss die Fäuste hoch und parierte.

Münster entblößt, Lemperle trifft

Münster war mutig. Etwas zu mutig in der 11. Minute. Da war die linke Abwehrseite der Preußen blank, was Thielmann zu einem Flankenlauf nutzte. Dessen Hereingabe verwandelte aus kurzer Entfernung Tim Lemperle zum 1:0 - sein 9. Saisontreffer.

Die Gastgeber blieben dran. In der 18. Minute beinahe das 2:0: Wieder flog eine Flanke von rechts gefährlich in den 16er und Lemperle nahm die Kugel direkt. Seinen Schuss aus 13 Metern konnte Johannes Schenk im Tor der Preußen aber reaktionsschnell parieren.

Köln dominiert, Preußen gleichen aus

Der Aufsteiger wackelte bedenklich, Köln war hochüberlegen. Und beschäftigte die Preußen mit schnellen Aktionen beinahe pausenlos. 78 Prozent Ballbesitz erarbeiteten sich die Geißböcke zwischen der 15. und 35. Minute.

Und wenn man mal eine Blaupause eines unnötigen Gegentors zeichnen möchte, darf man aus Kölner Sicht getrost den Münsteraner Ausgleich aus der 38. Minute heranziehen. Joshua Mees war auf der linken Seite geschickt worden, verlor erst beinahe die Kugel, flankte dann aber doch irgendwie von links, wobei Kölns Abwehrmann Timo Hübers den Ball abfälschte. Zur Überraschung aller flog die Kugel und flog und senkte sich über dem chancenlos zusehenden Schwäbe zum 1:1 ins Netz.

Fragwürdiger Handelfmeter bringt die Führung

Die Kölner konnten es kaum glauben, legten aber gleich wieder den Vorwärtsgang ein. Und erarbeiteten sich noch vor der Pause die erneute Führung. Und zwar per Handelfmeter - nachdem sich der VAR eingeschaltet hatte. Schiri Tom Bauer schaute sich die Dinge auf dem Videobildschirm an, denn Eric Martel hatte den ausgestreckten Arm von Simon Scherder angeschossen. Es war eine fragliche Angelegenheit, Luca Waldschmidt war's egal. Er verwandelte zum 2:1 (45.+1).

Die zweite Hälfte begann mit einer Preußen-Gelegenheit: David Kinsombi war rechts auf und davon und prüfte Schwäbe - der war wieder da. Auf der anderen Seite sprang die Kugel nach einem Fehler von Mikkel Kirkeskov auf den linken Schlappen von Lemperle, der jedoch seinerseits nicht an Schenk vorbeikam.

Downs entscheidet die Partie

Köln blieb Herr im Haus - und entschied die Partie frühzeitig in Minute 56: Damion Downs war von Waldschmidt im 16er in Szene gesetzt worden, nahm den Ball geschickt mit und schoss humorlos unten links ein zum 3:1.

Wenig später hätte es um ein Haar erneut geklingelt: Dejan Ljubicic war mit einem schönen Schrägschuss am toll reagierenden Schenk gescheitert. Der Abpraller landete allerdings bei Downs, der den Ball freistehend an die Querlatte donnerte (61.). Dies alles reichte an diesem Tag, um Münster zu bezwingen. Der Aufsteiger versuchte zwar noch einmal einiges, wurde aber überhaupt nicht mehr gefährlich.

Köln als nächstes nach Hannover

Für den 1. FC Köln geht es am nächsten Spieltag sonntags (13.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Hannover 96 weiter. Preußen Münster empfängt tags zuvor (13 Uhr) den SV Darmstadt 98.