"Einem Club, der seit Jahren seine Lizenz ohne jegliche Auflagen und Bedingungen von der HBL erhält, 'unternehmerische Fehlentscheidungen' vorzuwerfen, steht Herrn Bohmann nicht zu - schon gar nicht medial", teilte der BHC am Mittwoch mit.
Die Kritik des BHC bezieht sich auf das jüngste Lizenzverfahren, bei dem der HSV Hamburg aktuell ohne Spielberechtigung für die Saison 2024/25 dasteht. Der Bergischer HC als derzeit Vorletzter der Tabelle würde nicht absteigen, wenn das Schiedsgericht gegen die Hanseaten entscheidet. Um Auskunft über die Vorgänge rund um die Lizenz des HSV Hamburg zu bekommen, hatte der Club den Rechtsweg bestritten.
Bohmann: "BHC diskreditiert die Lizensierungskommission"
"Der BHC kündigt damit so ein bisschen das Solidarsystem der Lizenzierung auf und diskreditiert die Lizenzierungskommission. Das kann nicht der Weg sein, um sportliche und unternehmerische Fehlentscheidungen zu kompensieren", hatte Bohmann beim Streamingdienst Dyn gesagt. Laut BHC sei diese Äußerung "inhaltlich vollkommen abwegig und reputationsschädlich".
"Das Lizenzierungsverfahren stellt kein 'Solidarsystem' dar, sondern den verbindlichen rechtlichen Rahmen für die Teilnahme an der HBL, der für alle Clubs gleichermaßen gültige und anzuwendende Kriterien aufstellt. Eine Lizenzierung mag vieles sein, aber sicherlich kein auf Solidarität beruhendes System des gegenseitigen Risikoausgleichs (im alleinigen Ermessen der Lizenzierungskommission)", antwortete der BHC nun in einem Statement.
Weiter hieß es: "In der Vergangenheit hat es im Zusammenhang mit der Lizenzierung der HBL regelmäßig Verfahren sowohl vor ordentlichen als auch vor Schiedsgerichten gegeben, in denen Entscheidungen der Lizenzierungskommission überprüft wurden (u.a. TuSEM Essen, SG Wallau-Massenheim, HSV Handball, DHC Rheinland, HBW Balingen). Das Gerichtsverfahren des Bergischen HC stellt damit keine 'Diskreditierung der Lizenzierungskommission' dar, wie Frank Bohmann geäußert hat, sondern es geht allein um die ordnungsgemäße Wahrnehmung der wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen des jeweiligen Clubs, die zum originären Pflichten- und Aufgabenkreis eines jeden Geschäftsführers einer unternehmerisch tätigen Spielbetriebsgesellschaft gehört."
Drei Spieltage vor dem Saisonschluss hat der Bergische HC drei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Das unabhängige Schiedsgericht will, so Bohmann, in der Woche vor dem Saisonfinale am 2. Juni final über die Lizenz für den HSV Hamburg entscheiden.