Der 22-Jährige vom Team DSM-firmenich setzte sich am Sonntag (26.05.2024) im Massensprint nach 4:21:55 Stunden im Kölner Rheinauhafen durch. Zweiter bei dem Radsport-Klassiker wurde der favorisierte Biniam Girmay aus Eritrea, der viele Fans an der Strecke hatte. Den dritten Platz belegte der Belgier Louis Blouwe.
Bester Deutscher wurde Pascal Ackermann aus Landau in der Pfalz als Fünfter. Damit bleibt der Sieg des Kölners Nils Politt im Jahr 2022 der einzige deutsche Triumph im vergangenen Jahrzehnt.
Strecke über mehr als 190 Kilometer
Die insgesamt 194,8 Kilometer lange Strecke führte durch das Bergische Land bis nach Wipperfürth zum Agathaberg (367 Meter). Das Ziel war dann wieder im Rheinauhafen in Köln. Insgesamt waren 2.440 Höhenmeter zu bewältigen.
Zusammenprall mit Rollator
Einen Schreckmoment gab es um kurz vor 13.00 Uhr in Wipperfürth, etwa 115 Kilometer vor dem Ziel. Eine Seniorin überquerte eine Straße auf einem Zebrastreifen, als die achtköpfige Spitzengruppe den Ort durchfuhr. Ole Theiler vom Team "Storck - Metropol Cycling" konnte nicht mehr ausweichen, er fuhr gegen den Rollator der Frau. Theiler zog das Hilfsmittel der Frau einige Meter mit sich und wurde weiter ausgebremst. Theiler und die Frau, die das Radrennen wohl nicht bemerkt hatte, kamen augenscheinlich mit dem Schrecken davon.
Die Spitzengruppe schrumpfte im Rennverlauf bis auf zwei Fahrer: Der Spanier Roger Adrià (Bora-hansgrohe) und der Brite Matthew Brennan (Team Visma-Lease a Bike Development) hatten 28 Kilometer vor dem Ziel etwa 34 Sekunden Vorsprung. Gut zwölf Kilometer vor dem Ziel holte das Hauptfeld das Duo dann ein.
Ältester Radklassiker Deutschlands
"Rund um Köln" ist der älteste Radklassiker in Deutschland, er wurde 1908 zum ersten Mal ausgetragen. Er gehört aktuell zur Europaserie des internationalen Radsport-Verbands UCI. Kurz nach dem neutralisierten Start gegen 10.40 Uhr im Rheinauhafen überquerte das Fahrer-Feld den Rhein.
An diesem Sonntag gingen bei dem prestigeträchtigen Event gut 20 nationale und internationale Teams inklusive des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe an den Start.
Zweimal auf Kopfsteinpflaster zum Schloss Bensberg
Es gab auch mehrere Jedermann-Rennen. Besonders die drei herausfordernden Bergwertungen waren für Zuschauerinnen und Zuschauer an der Strecke interessant. Den 200 Meter langen Kopfsteinpflaster-Anstieg zum Schloss Bensberg absolvierten die Profis als auch die Hobbyradlerinnen und -radler jeweils zweimal. Dasselbe galt für einen steilen Anstieg über die Dombach-Sander-Straße (Bergisch Gladbach). Reizvoll war außerdem der spektakuläre Anstieg mit 27 Prozent Steigung am Agathaberg in Wipperfürth.
Rick Zabel beendet seine Karriere bei "Rund um Köln"
Das Rennen war der Karriereabschluss von Rick Zabel. Der 30-Jährige hatte kürzlich das Ende seiner aktiven Laufbahn bekanntgegeben. Da sein Team Israel keine eigene Mannschaft für Rund um Köln stellte, trat Zabel mit Ackermann für das deutsche Nationalteam an. Bei der Entscheidung spielte er keine Rolle. Sein Vater Erik Zabel hatte das Rennen 1996 und 2004 gewonnen.
Rick Zabel sagte zuletzt im "Tourfunk"-Podcast der Sportschau, er habe das Gefühl, "sportlich das Ende der Fahnenstange" erreicht zu haben. "Ich bin glücklich mit der Entscheidung und freue mich auf all die neuen Abenteuer und Herausforderungen, die noch kommen werden", erklärte der Kölner zu seinem Karriereende.