Wie läuft das Elite-Radrennen ab?
Beim ältesten Radklassiker in Deutschland, der 1908 zum ersten Mal ausgetragen wurde, gibt es vier verschiedene Rennen, davon drei für Hobbyfahrer - die sogenannten Jedermänner. Das prestigeträchtige Event an diesem Sonntag ist das Profi-Rennen, bei dem gut 20 nationale und internationale Teams inklusive des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe an den Start gehen.
Los geht es am Sonntag um 10.40 Uhr mit einem neutralisierten Start im Rheinauhafen. Das bedeutet, dass die Radprofis erst gegen 11 Uhr offiziell so richtig in die Pedale treten und das Rennen offiziell eröffnen. Dies passiert einige Kilometer nach der Rheinüberquerung, wenn die Profis kurz davor sind, das Kölner Stadtgebiet zu verlassen.
Nach knapp 200 Kilometern Strecke (Höhenmeter: 2.440) mit mehreren Sprint- und Bergwertungen im Bergischen Land bis nach Wipperfürth, wo mit dem Agathaberg der höchste Berg (367 Meter) zu erklimmen ist, befindet sich die Ziellinie wieder im Rheinauhafen. Um ca. 15.30 Uhr wird dann der Sieger feststehen.
Wer sind die Favoriten bei den Profis?
Im Elite-Rennen wird es in jedem Fall zu einem emotionalen Abschied kommen, ganz gleich, wie Rick Zabel sportlich abschneiden wird. Denn der 30-jährige Kölner Radprofi fährt bei "Rund um Köln" sein letztes Rennen. Seit 2020 fährt er für das Team Israel-Premier Tech, ist als Anfahrer wichtiger Helfer bei Sprintankünften. Trotz seiner Helferrolle gewann Zabel in seiner Laufbahn bisher zwei Rennen.
Der Sohn des ehemaligen Radprofis Erik Zabel sagte zuletzt im "Tourfunk"-Podcast der Sportschau, er habe das Gefühl, "sportlich das Ende der Fahnenstange" erreicht zu haben. "Ich bin glücklich mit der Entscheidung und freue mich auf all die neuen Abenteuer und Herausforderungen, die noch kommen werden", erklärte der Kölner zu seinem Karriereende. Rick Zabel hofft, der "Radsportfamilie in anderen Positionen und Funktionen" erhalten zu bleiben.
Zu den Favoriten zählen derweil andere Top-Fahrer von Spitzenteams. Sieben namhafte World-Tour-Teams schicken ihre Radprofis nach Köln, etwa Bora-hansgrohe und Visma Lease a Bike. Letztes Jahr gewann Danny van Poppel (Bora-hansgrohe) das Rennen, das zur UCI Europe Tour zählt - der zweithöchsten Kategorie im Radsport. Davor triumphierte der Kölner Nils Politt ebenfalls für Bora-hansgrohe, seit Anfang des Jahres tritt er für UAE Team Emirates in die Pedale.
Der Blick fällt auch auf Tim Torn Teutenberg, der Mitte April Paris-Roubaix-U23-Sieger wurde. Er geht als Teil eines deutschen Nationalteams, zu dem auch Zabel gehört, an den Start.
Wie laufen die Jedermann-Rennen ab?
Es gibt drei verschiedene Jedermann-Rennen, für die der Startschuss nicht direkt in Köln fällt. Hobbyfahrerinnen und -fahrer können sich zwischen verschiedenen Streckenlängen entscheiden.
Das Rennen "Velodom 30" (25,9 km) wird um 12.30 Uhr in Bergisch Gladbach gestartet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von "Velodom 70" (69,4 km, Start ab 11 Uhr) und "Velodom 130" (129,1 km, Start ab 9.30 Uhr) starten wie die Profis im Rheinauhafen und vereinigen sich im Ort Spitze in der Gemeinde Kürten - ab dann sind sie zusammen in Richtung Ziel unterwegs. Zielankunft der Hobby-Fahrerinnen und -Fahrer ist voraussichtlich ab 12.30 Uhr.
Bereits am Samstag finden gegen Mittag Jugendrennen der Klassen U11, U13, U15 und U17 statt. Später am Nachmittag radeln in weiteren kleineren Amateur- und Elite-Rennen Frauen und Männer um die Wette.
An welchen Orten lohnt sich das Zuschauen?
Besonders die drei herausfordernden Bergwertungen sind für Zuschauerinnen und Zuschauer an der Strecke interessant. Den 200 Meter langen Kopfsteinpflaster-Anstieg zum Schloss Bensberg absolvieren die Profis als auch die Hobbyradlerinnen und -radler jeweils zweimal. Dasselbe gilt für einen steilen Anstieg über die Dombach-Sander-Straße (Bergisch Gladbach). Außerdem lockt natürlich der spektakuläre Anstieg mit 27 Prozent Steigung am Agathaberg in Wipperfürth.
Wo und wie kann ich "Rund um Köln" live verfolgen?
Der gesamte Radklassiker wird bei sportschau.de im Livestream übertragen. Florian Kurz und Marcel Wüst sind die Kommentatoren.