Gute Frühform statt bitterem Deja Vu: Jessica von Bredow-Werndl hat den Grand Prix der Dressurreiter bei den deutschen Meisterschaften in Balve trotz kleinerer Schönheitsfehler standesgemäß für sich entschieden. Die Titelverteidigerin und Olympiasiegerin vermied mit ihrer Goldstute Dalera eine Wiederholung der Enttäuschung aus dem Vorjahr und bestand den ersten Formcheck.
"Dalera ist in der Form ihres Lebens, und die Prüfung war phasenweise richtig genial", lobte die fünfmalige deutsche Meisterin: "Aber sie war auch ganz schön kitzelig, deshalb sind uns teure Fehler passiert." Im vergangenen Jahr hatte "JBW" im Grand Prix den Sieg zum Auftakt nach mehreren Patzern verpasst.
Isabell Werth enttäuscht zum Auftakt
Rekordmeisterin Isabell Werth erlebte mit Hengst Quantaz hingegen einen Start zum vergessen. Unter den Augen von Bundestrainerin Monica Theodorescu leistete sich das Paar in der zweiten Hälfte der Prüfung mehrere Fehler, gerade die Wechsel gingen mächtig schief. Am Ende reichte es nur zu Platz acht. Für die Ungereimtheiten hatte Werth keine Erklärung. "Da müssen wir einen kleinen Wurm rauskriegen", sagte die siebenmalige Olympiasiegerin sichtlich angefressen, "das ist echt schade, wir haben uns heute unter Wert verkauft."
Hinter Branchenführerin von Bredow-Werndl untermauerte EM-Teilnehmer Frederic Wandres seine Podest-Ambitionen gleich doppelt. Mit Bluetooth und Duke of Britain zeigte er jeweils starke Vorstellungen und ritt auf die Plätze zwei und vier. Dazwischen komplettierte Ingrid Klimke mit Franziskus das Podium. Die fünfmalige Olympia-Teilnehmerin in der Vielseitigkeit könnte sich mit starken Auftritten in dieser Woche ebenso wie Wandres für einen Start bei den Olympischen Sommerspielen in Paris (26. Juli bis 11. August) empfehlen.
Die Wettkämpfe im Sauerland sind dafür die erste Sichtung. Dort geht es für die deutsche Dressur-Elite am Samstag weiter. Dann greift Favoritin von Bredow-Werndl im Special (10.30 Uhr) nach dem nächsten Meistertitel, der zweite soll in der Kür am Sonntag (11.30 Uhr) folgen. Es wären die nationalen Titel Nummer sechs und sieben.