10. Juli 1943 - Landung der Alliierten auf Sizilien

Stand: 10.07.2018, 00:00 Uhr

Das Kriegsjahr 1943 markiert den Wendepunkt für Nazi-Deutschland und seine Verbündeten. Die Niederlage der Wehrmacht in Stalingrad lässt die Front im Osten einbrechen. Kurz darauf folgt die Front im Süden: In Nordafrika kapitulieren das deutsche Afrikakorps und die italienische Armee.

Die Küste von Marokko bis Ägypten ist ab Mai 1943 in alliierter Hand. Zeit für einen weiteren Schlag gegen Hitler. Stalin fordert bereits seit Ende 1942 eine zweite Front in Europa. Er favorisiert dafür einen Angriff in Frankreich. Doch die Westalliierten entscheiden sich für Süditalien - den "weichen Unterleib" der Achse Berlin-Rom, wie es der britische Premier Winston Churchill formuliert.

Alliierte landen auf Sizilien (am 10.07.1943) WDR 2 Stichtag 10.07.2018 04:16 Min. Verfügbar bis 07.07.2028 WDR 2

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Eisenhower leitet Operation

"Jeder außer einem verdammten Narren wusste, dass nur Sizilien das Ziel sein konnte", sagt Churchill später. Die größte Mittelmeer-Insel wird von italienischen und deutschen Soldaten gehalten.

Nordafrika bildet den Ausgangspunkt für die "Operation Husky", die Invasion Siziliens. Im maltesischen Valletta befindet sich die Kommandozentrale von US-General Dwight D. Eisenhower, dem Oberkommandierenden der Operation. Er hat bereits die "Operation Touch" durchgeführt, die Landung der Alliierten in Nordafrika Ende 1942.

Achsenmächte getäuscht

Bevor rund 400.000 Soldaten auf rund 3.000 Schiffen von Nordafrika und Malta aufbrechen, inszenieren die Alliierten eine Täuschung. Der britische Geheimdienst hat einen Toten mit gefälschten Dokumenten zur geplanten Invasion ausgestattet und diese den Achsenmächten zugespielt.

"Diese Dokumente erwähnten die 'Operation Husky', aber nicht auf Sizilien, sondern auf dem Balkan, in Griechenland und auf Sardinien", sagt Stephen Church, Historiker auf Malta. Der Trick gelingt. Die Wehrmacht zieht in den Wochen vor der Landung Truppen von Sizilien ab.

Hilfe von der Mafia

Am Abend des 9. Juli 1943 landen Fallschirmspringer, am Morgen des 10. Juli stürmt die Hauptstreitmacht die Strände - so wie elf Monate später in der Normandie. Die US-Armee hat sich gut vorbereitet. Sie lässt sich auch von Vertretern der Cosa Nostra helfen, der sizilianischen Mafia, die von Benito Mussolini vertrieben worden ist.

Fünfeinhalb Wochen nach der Landung ist Sizilien erobert. "Auf beiden Seiten gab es 50.000 Tote und Verwundete", sagt Historiker Church. "Noch heute fehlt von 7.000 Soldaten jede Spur." Zwei Wochen nach der Landung setzt Italiens König Viktor Emmanuel Diktator Mussolini als Regierungschef ab. Es ist der erste Schritt zur Zerschlagung der Achse Rom-Berlin.

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