Die Familie, in die Andreas Nikolaus Lauda am 22. Februar 1949 hineingeboren wird, zählt zu Österreichs einflussreichsten Industriellen-Clans. Schulnoten interessieren den Wiener aber kaum. Zweimal bleibt er sitzen; am Ende fälscht er sogar das Abiturzeugnis, um die Eltern zufriedenzustellen.
Umso mehr Leidenschaft zeigt der junge Niki für schnelle Autos. Sein Großvater sagt zwar: "Ein Lauda hat auf den Wirtschaftsseiten der Zeitung zu stehen, nicht im Sportteil!" Doch der Enkel pfeift auf die Familientradition.
Mit Unterstützung seines Onkels, einem Hobbyrennfahrer, plant Niki Lauda schon als 13-Jähriger mit aller Konsequenz seine Zukunft im Autorennsport; sein erklärtes Ziel: Ich werde der Beste!
Flammenhölle auf dem Nürburgring
Bei seinem ersten Rennen 1968 in einem Mini Cooper wird Niki Lauda auf Anhieb Zweiter. 1971 feiert er beim Großen Preis von Österreich sein Debüt in der Formel 1. Als der große Enzo Ferrari 1974 auf ihn aufmerksam wird, pokert Lauda hoch: Der Industriellenspross nimmt einen Kredit auf und kauft sich in ein Ferrari-Cockpit ein.
Ein Jahr später ist Niki Lauda zum ersten Mal Weltmeister. Dass in den fünf Jahren zuvor sieben Rennfahrer tödlich verunglückt sind, schreckt ihn nicht. Auch die Saison 1976 dominiert Lauda deutlich, bis er am 1. August auf dem gefürchteten, regennassen Nürburgring selbst verunglückt. Im Nu brennt sein Ferrari lichterloh.
Dank einiger Kollegen entkommt Lauda der Flammenhölle – mit schwersten Verbrennungen und Lungenverätzungen. Im Krankenhaus gibt man ihm die letzte Ölung. Nur einen Monat später sitzt Niki Lauda in Monza wieder im Ferrari und wird mit blutenden Wunden Vierter. 1977 rast der Mann mit der nun obligatorischen roten Kappe zu seinem zweiten WM-Titel.
Vom Auto- ins Flugzeug-Cockpit
Kurz vor Ende der Saison 1979 erklärt Niki Lauda: "Ich habe keine Lust mehr, im Kreis zu fahren." Er verlässt den Rennzirkus, macht sein Hobby Fliegen zum Beruf und gründet eine Charter-Fluglinie. Geldmangel treibt Lauda noch einmal zurück in die Formel 1, wo er 1984 für McLaren seine dritte Weltmeisterschaft einfährt.
Nach seinem endgültigen Rennabschied 1985 widmet sich Niki Lauda als Unternehmer und Pilot dem Aufbau seiner Lauda Air. Im TV ist er als Experte bei Formel-1-Rennen zu sehen. Doch die Folgen seines schweren Unfalls fordern ihren Tribut. 2018 verkauft Lauda seine Airline. Dem Motorsport bleibt der nun 70-Jährige als Aufsichtsratschef des Formel-1-Teams von Mercedes verbunden.
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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 22. Februar 2019 ebenfalls an Niki Laudas Geburtstag. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.
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