Als Offizierin Ellen Ripley gleitet die US-amerikanische Schauspielerin Sigourney Weaver auf dem Weltraumfrachter "Nostromo" durchs Weltall. Sie befindet sich auf dem Rückflug zur Erde, wie der Rest der siebenköpfigen Besatzung zunächst in einer Tiefschlaf-Kabine ruhend. Doch dann wird die Crew geweckt und startet eine Expedition auf einen fremden Planeten. Wo ein außerirdisches Wesen der Mannschaft im Science-Fiction-Film "Alien“ (1979) letztendlich zum Verhängnis wird.
Von der Besatzung überlebt (neben Bordkater Jones) nur Ripley, die einen scheinbar aussichtlosen Kampf gegen das Monster führt. Weaver wird durch die Rolle weltberühmt. Durchtrainiert und durchgeschwitzt macht sie dem Monster am Ende den Garaus. Oder vielleicht doch nicht?
Erste Actionheldin Hollywoods
Geboren wird die Schauspielerin am 8. Oktober 1949 als Susan Alexandra Weaver in New York. Den ungewöhnlichen Vornamen "Sigourney" gibt sich die Tochter aus gutem Hause mit 14 Jahren nach der Lektüre von F. Scott Fitzgeralds Roman "Der große Gatsby" nach einer Nebenfigur selber. Bis 1972 studiert sie Englisch an der Stanford University, zwei Jahre später beendet sie ihre Schauspielausbildung an der Yale School of Drama in New Haven. Schlüpfrige Rollen lehnt sie ab, bleibt wählerisch, entwickelt ein Gespür für gute Drehbücher. Eine kleine Rolle hat sie unter anderem in Woody Allens "Der Stadtneurotiker" (1977).
Mit dem Kassenschlager "Alien" von Regisseur Ridley Scott wird Weaver zur ersten Actionheldin Hollywoods. Von nun an sind auch Frauen in dem von Männern dominierten Genre salonfähig. Keine politische Entscheidung sei das damals gewesen, erinnert sich Weaver, sondern eine kommerzielle: "Wir haben einfach die spannendste, die überraschendste Lösung gesucht und auf eine Frau als Überlebende wäre niemand gekommen."
Nominiert für drei Oscars
In drei weiteren "Alien"-Fortsetzungen steht Weaver vor der Kamera, bedient Bordcomputer, startet Raumgleiter und repariert nebenbei das Klischee von der technikfeindlichen Frau. Daneben überzeugt sie als Diplomatin in "Ein Jahr in der Hölle" (1982), als intrigante Managerin in "Die Waffen der Frauen" (1988), als streitbare Affenforscherin in "Gorillas im Nebel" (1988) oder als First Lady in "Dave" (1993). Eloquent, elegant und energisch wirkt sie in ihren Rollen. Dass sie auch komisch kann, beweist sie 1984, 1989 und 2016 durch ihre Rollen in drei "Ghostbusters"-Filmen. Insgesamt wirkt sie in rund 80 Filmen und Fernsehserien mit.
Privat ist Weaver seit 1984 mit dem Theaterregisseur Jim Simpson verheirate, mit dem sie eine Tochter hat. Insgesamt dreimal ist sie für einen Oscar nominiert.
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