Jean-Pierre Blanchard, 1753 in Les Andelys in Frankreich, geboren, möchte schon als junger Mann ein Flugzeug konstruieren. Aber seine Schlagflügelfahrzeuge erheben sich nie über den Boden. Erst als die Papierfabrikanten Etienne und Joseph Montgolfier 1783 ihren Heißluftballon starten, liefern sie Blanchard die zündende Idee. Er füllt einen geschlossenen Ballon mit Wasserstoff und steigt damit am 2. März 1784 über dem Pariser Marsfeld in die Höhe.
Aber ist der Wasserstoffballon tatsächlich ein Flugzeug? Blanchard und sein Sponsor, der englische Arzt John Jeffries, wollen den Beweis antreten. Am 7. Januar 1785 lassen sie sich im Ballon über die Klippen von Dover stürzen. Fast fallen sie bis ins Wasser, denn ihr Fahrzeug ist zu schwer. So werfen sie Ballast ab. Aber der Ballon sinkt beim Gleiten über den Ärmelkanal immer weiter, denn er verliert ständig Gas. Also werden die tapferen Luftschiffer alles ab, was sie haben: Instrumente, Bücher, Proviant und am Ende sogar ihre Kleider. Angeblich entleeren sie sogar ihre Blasen, nicht aus Angst, sondern um leichter zu werden. Trotzdem müssen sie beim Anflug auf Calais noch von der Gondel in die Halteleinen klettern, um nicht unsanft aufzuschlagen. Aber die Helden in Unterhosen erwartet ein begeisterter Empfang und Blanchard erhält vom französischen König eine lebenslange Pension.
Blanchard zeigt seine Luftfahrtkünste danach in Frankreich und Deutschland immer wieder. Im November 1785 rettet er sich mit einem selbst konstruierten Fallschirm aus einem abstürzenden Ballon. 1793 steigt er vor den Augen von George Washington in den Himmel von Philadelphia. Am 7. März 1809 stirbt er an einem Schlaganfall – während eines Ballonflugs.
Stand: 07.01.05