Die erste Ausgabe, die am 26. August 1956 erscheint, kostet 50 Pfennig und nennt sich "Zeitschrift für Film und Fernsehen." Aber bald schon wird aus der Bravo die größte Jugendzeitschrift Deutschlands. Neben Fotoroman, Schminktipps und Klatsch aus der Popszene entwickelt das bunte Blatt zwei Erfolgsrezepte: den "Starschnitt" und "Dr. Sommer".Der Starschnitt ist ein eingeheftetes großes Poster in Fortsetzungen. Das erste erscheint 1959 und zeigt "Brigitte Bardot". Später überwiegen die Musik-Ikonen der Jugend, aber 2005 schafft es auch Papst Benedikt XVI. auf ein Bravo-Poster. "Dr. Sommer" startet 1969 und heißt eigentlich Martin Goldstein. Der Düsseldorfer Psychotherapeut beantwortet mit seinem Team die Fragen der Leser über Sex: "Wird man vom Onanieren krank?", "Tut das erste Mal weh?", "Wird man von Petting schwanger?" Schon seit 1962 gab es in der Bravo die Aufklärungsserie "Knigge für Verliebte". Die "Dr.Sommer"-Rubrik kennt so wenige Tabus, dass der Jugendschutz 1972 zwei Ausgaben indiziert. Da beantwortete "Dr. Sommer" Fragen zur lesbischen Liebe. Trotz sexueller Revolution ist die Rubrik bis heute lebendig, auch wenn sie wohl seltener heimlich unter der Bettdecke gelesen wird.
Mitte der 90er Jahre sinkt die Auflage der Bravo um ein Drittel. Die Konkurrenz hat zugenommen und die großen Stars sind nicht mehr so leicht für das Blatt zu gewinnen. Die Bravo reagiert, indem sie Teenie-Stars selbst kreiert: Gruppen wie zuletzt "Tokio Hotel" werden durch die Promotion der Bravo bekannt und garantieren exklusive Geschichten. Außerdem flankieren eine Anzahl von Spezialmagazinen die alte Bravo: Es gibt eine Bravo für Mädchen, eine für Computerspiele, für Sport, für Hits und für Hip Hop, außerdem "Bravo online" und "Bravo TV".
Stand: 26.08.06